Zuvor seien mehrere Versuche fehlgeschlagen, die DSB des Finanzunternehmers und Fussballmäzens Dirk Scheringa durch ein Konsortium von fünf Banken aufzufangen, erklärte die DNB am Montag. Dazu gehörten ABN Amro, ING, Fortis Nederland, Rabobank und SNS Reaal. Ein Gericht in Amsterdam regelte die vorläufige Übernahme der DSB durch die Zentralbank mit einer Notverordnung. Die DSB ist mit Aktiva von rund acht Milliarden Euro eine der kleineren europäischen Privatbanken, verfügt aber in den Niederlanden über einen beachtlichen Kundenkreis im Segment zinsgünstiger Hypotheken.
Aufruf zum Abzug von Kundengeldern
Beschwerden von Kunden hatten vor einigen Wochen die akute Krise der Bank ausgelöst. Die Kunden fühlten sich durch Quergeschäfte wie der obligatorischen Verbindung ihrer Hausbaukredite mit ihrer Meinung nach zu teuren Lebensversicherungen übervorteilt. Am 1. Oktober riet eine Vereinigung verärgerter DSB-Kunden öffentlich, bei der DSB deponierte Gelder abzuziehen. Es kam aber nicht zu massenweisen Kontenräumungen. Die Übernahme der DSB durch die Zentralbank erfolgte rund ein Jahr, nachdem der niederländische Staat Milliarden in den einheimischen Bankensektor gepumpt hatte, um dessen Kollaps zu verhindern. (awp/mc/ps/20)