Niedrige Ölpreise setzen auch TOTAL und Eni zu
Der italienische Eni-Konzern musste sogar einen Einbruch von mehr als drei Viertel auf 832 Millionen Euro hinnehmen. Das war noch schlechter als von Experten erwartet. Während TOTAL seine Dividende konstant halten will, kündigte Eni eine Kürzung an. An der Börse verloren Eni-Aktien bis zum Nachmittag gut sechs Prozent an Wert und waren damit schlechtester Wert im EuroSTOXX 50. TOTAL hielten sich mit einem Minus von gut 2,5 Prozent etwas besser. Die Zahlen der Franzosen waren etwas besser als erwartet. Zuletzt hatten bereits Chevron, ExxonMobil, Royal Dutch Shell und BP Gewinneinbrüche vermeldet.
Hohe Kosten für Ölförderung
Den Ölkonzernen macht weltweit der im Vergleich zum Vorjahr schwache Ölpreis zu schaffen. Im Juli 2008 hatte Rohöl noch fast 150 Dollar je Barrel gekostet und den Ölkonzernen Rekordgewinne beschert. Zurzeit pendelt der Preis zwischen 60 und 70 Dollar. Gleichzeitig sind die Kosten für die Ölförderung hoch, weshalb sich die Konzerne ein Sparprogramm verordnet haben. Ihre Investitionen in neue Quellen und Förderanlagen wollen sie aber möglichst stabil halten.
Investitionen sollen konstant bleiben
TOTAL kündigte an, in diesem Jahr an seinen Investmentplan von rund 18 Milliarden Dollar (rund 12,8 Mrd Euro) festhalten zu wollen. Auch die Zwischendividende soll mit 1,14 Euro pro Aktie stabil bleiben. Ansonsten aber gelte ein hartes Sparprogramm, hiess es. Im zweiten Quartal drosselte TOTAL seine Öl- und Gasförderung um 7 Prozent auf 2,4 Millionen Barrel Rohöleinheiten.
Eni enttäuscht
Bei Eni sank die Förderung im zweiten Quartal um 2,2 Prozent auf 1,73 Millionen Barrel Rohöleinheiten. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern aber weiterhin mit einem Produktionszuwachs von zwei Prozent. Beim Ölpreis rechnet Eni mit einem Durchschnittspreis von 48 Dollar je Barrel, zuletzt war der Konzern von 43 Dollar ausgegangen. Am Freitag notierte der US-Ölpreis bei rund 67 Dollar. Die Zwischendividende kürzte Eni um 15 auf 50 Eurocent je Aktie. (awp/mc/ps/09)