Doch die Auftragsentwicklung bei der weltweiten Nummer Eins vor adidas und PUMA wirkte auf die Börsianer alarmierend. Die Aktie gab an der New Yorker Börse im nachbörslichen Handel dann auch schnell rund fünf Prozent nach. Ende des Geschäftsjahres 2008/09 (Ende Mai) verbuchte Nike einen Auftragsbestand von 7,8 Milliarden Dollar. Dies waren zwölf Prozent weniger als im Vorjahr. Auch ohne Währungseffekte betrug das Minus noch 5 Prozent. Der Auftragsbestand gilt in der Branche als ein Hinweis, wie sich die Umsätze künftig entwickeln werden.
Quartalsgewinn bricht um 30 Prozent ein
In den Monaten März bis Mai sanken die Konzernerlöse um sieben Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar. Ohne Währungseffekte wären die Umsätze laut Nike stabil geblieben. Am schwächsten entwickelte sich die Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika), was aber auch an der hohen Vergleichbasis des Vorjahres lag. 2008 hatte die Fussball-Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz die Umsätze mit Fussball-Produkten kräftig angekurbelt. Der Quartalsüberschuss sackte im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 341,4 Millionen Dollar oder 0,70 Dollar je Aktie ab. Unter Ausklammerung von Sondereffekten stieg der Gewinn allerdings und zwar stärker als von Analysten erwartet.
Jeder 20. Arbeitsplatz gestrichen
Nike hatte auch wie andere Unternehmen auch mit den Folgen der Wirtschaftskrise zu kämpfen. Zwar ist die Branche insgesamt weniger stark von deren Auswirkungen betroffen als andere Zweige. Doch auch im Sportbereich hielten sich die Verbraucher zuletzt mit Anschaffungen zurück. Nike hat deswegen bereits angekündigt, seine Kosten herunter zufahren. Im Laufe des Jahres sollen 1.750 Jobs und damit 5 Prozent aller Arbeitsplätze gestrichen werden. Allein 500 Arbeitsplätze sollen in der Zentrale in Beaverton (Oregon) wegfallen.
Hoffen auf Südafrika 2010
Die Hoffnungen der Sportartikel-Industrie ruhen nun auf der bevorstehenden Fussball-Weltmeisterschaft in Südafrika im kommenden Jahr. Die ersten Bestellungen dafür sollten in der zweiten Jahreshälfte 2009 bei den Herstellern eintrudeln. Nike-Rivale adidas hat bereits angekündigt, 2010 einen neuen Rekord im Fussball-Geschäft aufstellen zu wollen. (awp/mc/ps/01)