Im vierten Geschäftsquartal stieg der Umsatz um 8 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar (4,1 Mrd Euro). Der Gewinn legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum unterm Strich sogar um 51 Prozent auf 522 Millionen Dollar zu. Dabei wirkten sich die Einsparungen aus der Durststrecke positiv aus.
Punktlandung
Mit den Zahlen traf Nike die hochgesteckten Erwartungen der Börsianer fast punktgenau. Entsprechend bewegte sich die Aktie nach Börsenschluss kaum. Dank eines dicken Auftragspolsters dürfte der gute Lauf anhalten: Die Kunden bestellten für Juni bis November Waren im Wert von 8,8 Milliarden Dollar – 7 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Besonders in den Schwellenländern inklusive China sind die Menschen ganz verrückt nach Sportartikeln mit dem Nike-Emblem.
Stellenstreichungen
Nike hatte – wie auch die grössten Wettbewerber Adidas und Puma – mit der Wirtschaftskrise zu kämpfen und reagierte mit Stellenstreichungen. Gestützt von der wirtschaftlichen Erholung und der Vorfreude auf die Fussball-Weltmeisterschaft in Südafrika wendete sich das Blatt aber um den Jahreswechsel. Nike hat momentan jedoch einen Nachteil gegenüber seinem Verfolger Adidas: Die Herzogenauracher sind offizieller WM-Sponsor und schon alleine durch ihren Ball stets auf dem Spielfeld präsent. Adidas stattet zwölf Teams aus, Nike neun und Puma sieben.
Standbein in der alten Welt gestärkt
Nike versucht derzeit, auf dem wichtigen europäischen Fussball-Markt Fuss zu fassen. Im Schlussquartal zog das Geschäft auch leicht an. Die Amerikaner hatten vor zwei Jahren für rund 580 Millionen Dollar den schwächelnden britischen Sportartikel-Hersteller Umbro gekauft und damit ihr Standbein in der alten Welt gestärkt. Doch Adidas gibt nicht so schnell klein bei: T-Shirts und Fussbälle zur WM haben sich zuletzt blendend verkauft. An die Fussball-Verweigerer in Nordamerika will Konzernchef Herbert Hainer vor allem über die Tochter Reebok herankommen. Das langjährige Sorgenkind hat sich wieder berappelt. Über Reebok haben die Deutschen unter anderem Zugang zum Basketball in den USA bekommen, eine Domäne von Nike. (awp/mc/ps/24)