Nike mit Gewinnrückgang – Analysten-Prognosen übertroffen

Das Unternehmen machte für die rückläufigen Gewinne vor allem Kosten für Aktienoptionen verantwortlich. Ohne diese hätte der Konzern die Vorgaben des Vorjahres übertroffen, teilte Nike am Donnerstag in Baeverton mit.

Gewinn je Aktie nahm auf 1,47 Dollar ab
In dem zum 31. August auslaufenden Quartal sank der Überschuss um 13 Prozent von 432,3 auf 377,2 Millionen Dollar. Je Aktie nahm der Gewinn von 1,61 Dollar auf 1,47 Dollar ab. Die von First Call befragten Analysten hatten im Durchschnitt 1,41 Dollar erwartet. Belastungen aus dem Aktienoptionsprogramm schlugen sich im Quartal mit 40,8 Millionen Dollar oder 16 Cent je Aktie nieder. Ohne diesen Effekt hätte sich der Gewinn je Aktie auf 1,63 Dollar belaufen und damit den Vorjahreswert um 2 Cent überrundet.

Umsatzsteigerung um 9 Prozent
Der Umsatz legte im ersten Quartal um 9 Prozent auf 4,19 Milliarden Dollar zu. Analysten hatten 4,16 Milliarden Dollar erwartet. Bei den Aufträgen verbuchte Nike ein Plus von 6 Prozent auf 5,2 Milliarden Dollar. Für die Branche ist dies ein wichtiger Indikator für künftiges Umsatzw achstum.

Aktie legte nachbörslich um 5,29 Prozent zu
Die Nike-Aktie legte im nachbörslichen Handel am Donnerstag in New York um 5,29 Prozent auf 86,22 Dollar zu. Auch die Papiere der Konkurrenten adidas und PUMA profitierten am Freitag von den Nike-Ergebnissen. adidas gewannen 1,3 Prozent auf 36,69 Euro und PUMA 1,06 Prozent auf 258,60 Euro. New Yorker Händler erklärten das satte Kursplus bei Nike mit der Erleichterung des Marktes. Einige Marktteilnehmer hätten befürchtet, dass die Preiskämpfe in der Branche deutlichere Spuren in der Bilanz hinterlassen würden und dass sich auf den wichtigen Märkten eine Verlangsamung des Wachstums abzeichne.

Steigende Kosten
Analysten verwiesen allerdings mit Sorge auf die steigenden Kosten, die im Quartal um 11 Prozent auf 2,34 Milliarden Dollar zunahmen. «Die Brutto-Marge ist eigentlich der entscheidende Faktor», sagte Sara Hasan of McAdams Wright Ragen in Seattle. Diese sei bei Nike gesunken, was wiederum auf höhere Kosten und eine sinkende Profitabilität schliessen lasse. John Shanley von Susquehanna Financial Group verwies zudem auf die gestiegenen Lagerbestände nicht verkaufter Sportartikel.

Vorsprung in China ausgebaut
Nike führte eine Reihe von Faktoren an, die die Kosten haben nach oben schnellen lassen, darunter gestiegene Benzinpreise, höhere Luftfrachtkosten und Marketingausgaben sowie Preisnachlässe bei den Einzelhändlern. Vorstandschef Mark Parker zufolge konnte Nike dennoch in China, dem derzeit schnellstwachsenden Markt, seinen Vorsprung vor der Konkurrenz weiter ausbauen. Der Marktanteil bei Sportschuhen sei um 5 Prozentpunkte gestiegen, sagte er. Zudem habe Nike seine Branchenführung bei Bekleidung untermauern können. Parker kündigte an, in China die Eine-Milliarde-Dollar Marke beim Umsatz knacken zu wollen. Das Land könnte damit der zweitwichtigste Markt für Nike werden bis zum Jahr 2009.

Wachstum in allen Regionen
Im ersten Quartal konnte Nike in allen Regionen wachsen. Auf dem Heimatmarkt USA kletterte der Nike-Umsatz um 6 Prozent auf 1,6 Milliarden Dollar und in Europa inklusive Afrika und Naher Osten um 4 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar. Im Asien-Pazifik-Raum stieg der Umsatz um 13 Prozent auf 518,4 Millionen Dollar. (awp/mc/ar)

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