Nintendo senkt Gewinnprognose – Wii-Absatz sinkt
Auch der Verkauf der mobilen Nintendo DS war in der gleichen Zeit von 13,73 Millionen auf 10,1 Millionen Stück zurückgegangen. Neben der Wirtschaftskrise und Anzeichen einer Marktsättigung sind Preissenkungen der Konkurrenten für Nintendos Schwächeln verantwortlich. «Angesichts rückläufiger Einkommen schrauben die Verbraucher unnötige Ausgaben zurück», sagte Kiyoshi Ishigane, bei der Investment-Bank Mitsubishi UFJ Asset Management der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. «Ohne Spiele stirbt man nicht.»
Erster Ertragsrückgang seit sechs Jahren
Wie der weltgrösste Videospiele-Hersteller am Donnerstag mitteilte, dürfte sich der Nettogewinn zum Bilanzstichtag 31. März 2010 auf 230 Milliarden Yen (1,7 Mrd Euro) belaufen, ein Rückgang im Jahresvergleich von 17,6 Prozent. Das wäre der erste Ertragsrückgang seit sechs Jahren. Der Umsatz dürfte um 18,4 Prozent auf 1,5 Billionen Yen sinken.
Prognose gekürzt
Nintendo kürzte die Jahresabsatzprognose für die Wii von 26 Millionen Geräten auf 20 Millionen Geräte. Der Reingewinn fiel in der ersten Jahreshälfte um 52 Prozent auf 69,5 Milliarden Yen bei einem Umsatz von 548 Milliarden Yen nach 836,8 Milliarden im Vorjahr.
Neue Marketing-Strategie oder neues Produkt
Der in Kyoto ansässige Konzern hatte kürzlich mit einer kräftigen Preissenkung versucht, den Absatz anzukurbeln. In Japan und den USA war im September die dreijährige Marktführerschaft der Wii zu Ende gegangen, nachdem Sony den Preis für seine Playstation 3 weltweit deutlich gekappt hatte. Auch Microsoft senkte den Preis der Xbox 360. Um die Einnahmen wieder anzukurbeln benötige Nintendo dringend eine neue Marketing-Strategie, oder müsse ein neues Produkt auf den Markt bringen, sagte Mia Nagasaka, Analystin bei Barclays Plc.
Die Ende 2006 gestartete Wii ist technisch die einfachste, war aber auch lange die erfolgreichste der drei Konsolen. Vor allem neuartige Spielsteuerungen, die über Sensor und Kamera Bewegungen der Spieler registriert, hatten wesentlich zum Erfolg beigetragen. Zuletzt hatte Nintendo im Sommer ein neues Gerät angekündigt, das zum Beispiel die Herzfrequenz oder andere körperliche Reaktionen misst. (awp/mc/pg/24)