Nobel Biocare bleibt weiter hinter Markt

Bis Mitte nächsten Jahres will der Zahnimplantate-Hersteller wieder so schnell wie der Gesamtmarkt zulegen. Der Gruppenumsatz stieg im dritten Quartal 2010 um 5,1% auf 131,7 Mio EUR, zu konstanten Wechselkuren war es jedoch eine Abnahme um 4,9%. Der Betriebsgewinn (EBIT) erreichte noch 8,5 (28,0) Mio EUR, bei einer EBIT-Marge von 6,5 (22,3)%. Unter dem Strich resultierte ein Reinergebnis von -17,8 (+34,8) Mio EUR, entsprechend einer Marge von -13,5 (+27,8)%. Für den Fall in die roten Zahlen war allerdings eine – bereits früher angekündigte – ausserordentliche Steuerbelastung von 22,4 Mio EUR verantwortlich, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Im vierten Quartal dürften noch rund 7,5 Mio an Steuerbelastung dazukommen.


Umsatzerwartungen leicht übertroffen
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Nobel Biocare die Schätzungen des Marktes beim Umsatz leicht übertroffen, beim EBIT allerdings verfehlt. Von AWP befragte Analysten hatten im Vorfeld mit einem Umsatz von 127,9 Mio und einem EBIT von 18,7 Mio EUR gerechnet. Ein Konsens für den Reingewinn wurde nicht berechnet, da nicht ganz klar war, in welchem Quartal die Steuerbelastung verbucht würde. Im Neunmonatszeitraum waren die Verkäufe in Euro mit 423,3 Mio mehr oder weniger stabil, zu konstanten Wechselkursen sanken sie allerdings um 5,9%. Der EBIT belief sich auf 65,3 (90,9) Mio EUR, was einer EBIT-Marge von 15,4 (21,4)% entspricht. Gründe für die im Vergleich zur Vorjahresperiode tiefere EBIT-Marge seien geringere Umsätze, die Lancierung neuer Produkte sowie erhöhte Marketing- und Verkaufsaktivitäten, heisst es.


Rückkehr zu Wachstum in Asien/Pazifik
In der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) erzielte das Unternehmen im dritten Quartal mit 50,8 Mio EUR einen Umsatzanteil von 38%, in Nordamerika waren es mit 46,0 Mio 36% und in Asien/Pazifik mit 31,9 Mio 24%. Im übrigen Teil der Welt ist der Umsatzanteil noch minimal. Im Neunmonatszeitraum waren die Verkäufe in allen Regionen in Lokalwährung rückläufig, um 7,0% in der Region EMEA, um 4,5% in Nordamerika und um 0,7% in Asien/Pazifik. Von Juli bis September gelang immerhin die Rückkehr zu Wachstum in Asien/Pazifik und eine Stabilisierung in Nordamerika. Bei Europa spricht Nobel von einer zumindest «schrittweisen Verbesserung der Umsatzdynamik.


Vorsichtiger Ausblick
Bezüglich Ausblick zeigt sich das Unternehmen weiter relativ vorsichtig. Die Absatzmärkte von Nobel Biocare hätten sich zwar weitgehend stabilisiert, einige würden für das Gesamtjahr 2010 gar ein Wachstum ausweisen. Das weiterhin schwierige wirtschaftliche Umfeld wirke sich aber negativ auf die Patientenfrequenzen aus und verzögert die Erholung bei grösseren, komplexen Behandlungen.


Anschluss an Marktwachstum im Fokus
Das Unternehmen rechnet damit, dass der Implantatmarkt 2010 ein Wachstum im niedrigen einstelligen Bereich verzeichnen wird (gemäss CEO rund 1%), 2011 jedoch weiter zulegen dürfte. Man konzentriere sich weiter auf die Umsetzung der Strategie und die dafür nötigen Investitionen, heisst es. «Wir sehen zunehmend eine Rückkehr der Umsatzdynamik und haben in einigen Märkten bereits zum Marktwachstum zurückgefunden oder dies sogar übertroffen. Bis in sechs bis neun Monaten sollten wir wieder so schnell wie der Markt wachsen», so der CEO in einem Newswire-Call. Er bestätigte damit die Aussagen vom August, als von neun bis zwölf Monaten die Rede war. (awp/mc/ps/02)

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