Dies sagte Vorstandsvorsitzender Olli-Pekka Kallasvuo einem Bericht der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ) zufolge bei der Vorstellung des geplanten Internetportals Ovi (auf deutsch: Tür) in London. Die Zeitung zitierte Kallasvuo am Montag mit den Worten: «Ovi ist die Vision von Nokia, um Internet und Mobilität zu verbinden.» Ovi wird eine Mischung aus Musikladen, Spieleseite und Web-2.0-Angebot, ergänzt um Navigation. Künftig sollen die Nutzer dort nicht nur Musikstücke kaufen und Spiele herunterladen, sondern auch Foto- und Video-Communitys aufbauen und durch die Welt navigieren. Nokia will sich damit neue Einnahmequellen erschliessen, obwohl das Unternehmen laut «FAZ» nach einer Schwächephase wieder unangefochten an der Spitze der Handyhersteller steht. Die Markteinführung soll im vierten Quartal stattfinden.
900 Millionen Menschen nutzen ein Nokia-Handy
Den Plänen der Finnen zufolge können die aus dem Internet geladenen Musikstücke aber nur auf Nokia-Handys oder auf dem Personal Computer gehört werden, um die Kundenbindung zu erhöhen. «900 Millionen Menschen nutzen ein Nokia-Handy. Dieses Potential wollen wir nutzen», sagte Kallasvuo. Allerdings ist das Vorhaben der «FAZ» zufolge ambitioniert, denn Sony hat gerade das Ende seines Musikdienstes Connect nach nur zwei Jahren verkündet. Die Musikstücke konnten ausschliesslich auf Sony-Geräten gehört werden und waren überdies in einem ungewöhnlichen Format, das die Nutzer nicht akzeptiert haben.
Alte Marke «N-Gage» wieder beleben
Für das Wachstumsfeld Spiele will Nokia dem Bericht zufolge eine alte Marke wieder beleben, obwohl diese für einen doppelten Flop stehe: mit N-Gage hätten die Finnen schon einmal versucht, ein eigenes Spielehandy am Markt zu etablieren. Trotz der schnellen Überarbeitung des ersten N-Gage-Gerätes hatte Nokia kein Glück mit der Produktlinie. Nun soll die Marke nicht mehr für ein Gerät, sondern für eine Spieleplattform genutzt werden. Dort können Handyspiele von Electronic Arts oder Gameloft herunter geladen werden. (awp/mc/gh)