Der Überschuss sei um 44 Prozent auf 1,84 Milliarden Euro gewachsen, teilte der Konzern am Donnerstag in Helsinki mit. Treiber war vor allem die hohe Nachfrage aus Schwellenländern, wo günstige Geräte nachgefragt werden. Der Umsatz wuchs im vierten Quartal um 34 Prozent auf 15,72 Milliarden Euro und der operative Gewinn von 1,52 Milliarden auf 2,49 Milliarden Euro. Mit seiner Quartalsbilanz übertraf der Branchenprimus die Erwartungen der von Thomson Financial befragten Analysten deutlich. An der Börse legte die Nokia-Aktie zuletzt 13,22 Prozent auf 23,45 Euro zu, was Händler mit dem Verlauf des vierten Quartals und der allgemeinen Markterholung begründeten.
‹Fantastisches viertes Quartal›
Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo äusserte sich zufrieden über den Geschäftsverlauf. «Nokias fantastisches viertes Quartal hat dazu beigetragen, dass 2007 zu einem Jahr mit starkem Wachstum und erhöhter Rentabilität für uns wurde.» Das vergangene Jahr sei insgesamt ein Jahr mit wichtigen strategischen Entscheidungen gewesen, sagte er mit Verweis auf die Entwicklung der Netzwerksparte und der Erweiterung des Handy-Portfolios. «Damit sind wir gut gerüstet für weiteres Wachstum in 2008»
Verkäufe in Asien zogen an
Der Absatz von Mobiltelefonen kletterte im wichtigen Weihnachtsgeschäft gegenüber dem Vorjahr um 27 Prozent auf 133,5 Millionen, womit der Konzern die Marktführerschaft untermauerte. Der Anteil am Gesamtmarkt sei damit um vier Prozentpunkte auf 40 Prozent gewachsen, sagte Kallasvuo. Vor allem die Verkäufe in Asien zogen an, während in Nordamerika der Absatz einbrach. Da Nokia zunehmend günstige Geräte verkauft, sank der durchschnittliche Verkaufspreis um 6 Euro auf 83 Euro.
Konkurrenz weiter im Schatten
Mit den kräftigen Zuwächsen seiner Handy-Sparte stellt Nokia seine Konkurrenz weiter in den Schatten. Im vierten Quartal verkauften die Finnen mehr Mobiltelefone als die Verfolger Samsung, Motorola und Sony Ericsson zusammen. Unter Druck steht vor allem der US-Rivale Motorola, der im Handy-Geschäft rote Zahlen ausweist.
In Deutschland massiv in der Kritik
Nokia sieht sich wegen der geplanten Schliessung seiner Produktion in Deutschland massiv in der Kritik. Der Konzern will sein Werk in Bochum schliessen und die Fertigung nach Osteuropa verlagern, um Kosten zu sparen. Nach Angaben aus Branchenkreisen hat sich die Nachfrage in Deutschland trotz der öffentlichen Kritik nicht abgeschwächt. ?Die Konzernführung in Finnland ist aber alarmiert und bemüht sich um Schadensbegrenzung?, sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person.
Marktanteil soll weiter steigen
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Marktführer mit einem branchenweiten Verkaufsplus von zehn Prozent gegenüber 1,14 Milliarden Handys im vergangenen Jahr. Der Marktanteil von Nokia solle weiter steigen, hiess es. Auch den Telekomausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) sieht die Gesellschaft auf dem aufsteigenden Ast. Das Gemeinschaftsunternehmen mit der Siemens AG werde 2008 schneller als die Konkurrenz wachsen. Von der Verschmelzung ihrer Netzwerksparten erwarten die Unternehmen Einsparungen in Höhe von zwei Milliarden Euro. (awp/mc/gh)