Von dem für Anfang Dezember dieses Jahres geplanten Betriebsübergang seien bis zu 235 Beschäftigte in München und Berlin betroffen, die von IBM übernommen würden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Dabei sollen ganze Teams an IBM übergehen, die auch künftig Entwicklungsaktivitäten für das Gemeinschaftsunternehmen von Nokia und Siemens ausführen sollen. Ziele der Massnahmen seien eine grössere personelle Flexibilität und ein verbessertes Kostenmanagement, hiess es.
4.600 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung
Insgesamt hat Nokia Siemens Networks in Deutschland mehr als 4.600 Mitarbeiter in der Forschung und Entwicklung, der Grossteil davon arbeitet an den beiden Standorten in München und Berlin. Diese Zentren sollen auch nach der Ausgliederung der Aktivitäten an IBM erhalten blieben, sagte ein Unternehmenssprecher. «Das steht überhaupt nicht zur Disposition.»
Entwicklungsdienstleistungen auch für weitere Kunden
Der Betriebsübergang umfasse beispielsweise Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für die Bereiche Sprachübermittlung mittels Internetprotokoll sowie für die Internetnutzung übers Handy und Teile des technischen Supports. Die Teams, die zu IBM wechseln, sollten auch künftig eng mit Teams von Nokia Siemens Networks zusammenarbeiten, hiess es. Bei ihrem neuen Arbeitgeber sollen sie zukünftig auch anderen Kunden Entwicklungsdienstleistungen anbieten.
Zusammenlegung bis 2008
Ein konkretes Einsparziel durch die Massnahmen wurde nicht genannt. Bis Ende 2008 will das Unternehmen, in dem Siemens und Nokia ihre Telekom-Ausrüstersparten zusammengelegt hatten, aber die jährliche Kostenbasis weltweit um 1,5 Milliarden Euro drücken. Einmalig soll ausserdem ebenfalls bis Ende kommenden Jahres ein Einsparvolumen von 500 Millionen Euro hinzukommen.
Peter Löscher hat Aufsichtsrat von Nokia Siemens Networks verlassen
Siemens-Chef Peter Löscher gab unterdessen seinen Posten im Aufsichtsrat von Nokia Siemens Networks auf. Für Löscher sei zum 30. September Siemens-Konzernvorstand Rudi Lamprecht in das Gremium berufen worden, teilte Nokia am Montag im finnischen Espoo mit. Bei Siemens hiess es zur Begründung, das Mandat sei auf Wunsch Löschers auf Lamprecht übergegangen, der als Kenner der Branche durch seine Tätigkeit bei der früheren Siemens-Mobilfunk-Sparte ICM vielfältige Erfahrungen habe. Lamprecht hatte den Netzwerk-Bereich vor der Zusammenlegung mit der Festnetzsparte ICN geleitet und war im Oktober 2004 in den Siemens-Zentralvorstand gewechselt, wo er unter anderem das Geschäft von BSH Bosch und Siemens Hausgeräte und von Fujitsu Siemens Computers verantwortet sowie die Region Afrika, Naher und Mittlerer Osten und GUS-Staaten. (awp/mc/gh)