Nokia trotz Gewinnrückgang zufrieden – Umsatzplus
Wie das Unternehmen am Donnerstag in Helsinki mitteilte, sank der Nettogewinn im ersten Quartal 2007 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf 979 Millionen Euro. Für 2007 gaben sich die Finnen dennoch optimistisch und wollen ihren Marktanteil steigern. Die Nokia-Aktie stieg nach Bekanntgabe der Zwischenbilanz in Helsinki bis zum frühen Nachmittag um 3,53 Prozent auf 18,17 Euro.
Gewinn je Aktie: 0,25 Euro
Der Gewinn je Aktie lag angesichts eines Aktienrückkaufprogramms aber wie im Vorjahresquartal bei 0,25 Euro. Das operative Ergebnis sank von 1,367 auf 1,272 Milliarden Euro. Die operative Marge lag damit bei 12,9 Prozent nach 14,4 Prozent im Vorjahr. Der Umsatz stieg um vier Prozent auf 9,9 Milliarden Euro.
Billigere Handys
Mit 91,1 Millionen Mobiltelefonen verkaufte Nokia in den ersten drei Monaten des Jahres 21 Prozent mehr als im ersten Quartal 2006. Mit einem Plus von 43,3 Prozent fiel der Zuwachs in China am stärksten aus. Als wichtigster Grund für den Gewinnrückgang galt der stark erhöhte Anteil billiger Handys bei einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 89 Eu ro. Vor Jahresfrist hatte er noch bei 109 Euro gelegen, im Vorquartal ebenfalls bei 89 Euro.
‹Ermutigende› Zwischenbilanz
Konzernchef Olli-Pekka Kallasvuo nannte die Zwischenbilanz «ermutigend» und verwies auf die andauernd hohe Gewinnrate und starkes Wachstum bei der Zahl verkaufter Handys. Nokia wolle seinen Weltmarktanteil von derzeit 36 Prozent im Gesamtverlauf dieses Jahres weiter ausbauen. Für die Gesamtbranche erwartet Nokia 2007 einen Zuwachs um zehn Prozent und damit den Absatz von 978 Millionen Handys.
Nokia Siemens: Verhaltener Ausblick
Der Ausblick auf das Marktumfeld für das neue Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens fiel verhalten aus. Auf dem Infrastrukturmarkt sei 2007 nur mit einem sehr leichten Wachstum zu rechnen, hiess es. Nokia und Siemens hatten zum 1. April ihr Netzgeschäft gebündelt, um damit besser am Markt bestehen zu können.
Positive Reaktion an der Börse
An der Börse wurden die Nachrichten überwiegend positiv aufgenommen. Die beste Nachricht sei die Bruttomarge, sagte Analyst Hannu Rauhala von der OKO Bank. Die Anleger seien nun erleichtert – zuvor hätten sie sich wegen der Motorola-Zahlen Sorgen gemacht, was die Nokia-Aktie am Mittwoch belastet habe. Besonders positiv habe der Markt die stabilen Verkaufspreise aufgenommen, da es Ängste vor einem stärkeren Rückgang gegeben habe. Der finnische Marktführer habe auf Kosten des Absatzes seine durchschnittlichen Verkaufspreise für seine Geräte behaupten können, hiess es von einem führenden skandinavischen Brokerhaus. Die Konkurrenten Samsung Electronics
und Motorola hätten dagegen freundliche Umsätze, aber schwache durchschnittliche Verkaufspreise berichtet. (awp/mc/ar)