Notenbanken kündigen erneut gemeinsames Vorgehen auf dem Geldmarkt an

An der Aktion beteiligt seien die US-Notenbank Fed, die Europäische Zentralbank (EZB), die Bank of England (BoE), die Schweizer Notenbank (SNB) sowie die Bank of Canada (BoC), teilten die Notenbanken mit. Die Massnahmen sollen der Liquiditätszufuhr auf den Geldmärkten dienen, nachdem sich dort die Lage wieder zusehends angespannt darstellt.


Fed will Geldmarkt bis zur 200 Mrd. Dollar Liquidität zukommen lassen
So kündigte die US-Notenbank eine Ausweitung ihrer Offenmarktgeschäfte an. Unter der Bezeichnung «Term Securities Lending Facility» (TSLF) will die Fed dem Geldmarkt Liquidität von bis zu 200 Milliarden Dollar in Form von 28-Tage-Geschäften hinzuführen. Die entsprechenden Auktionen sollen in wöchentlichem Abstand ab dem 27. März durchgeführt werden.


Ausweitung der bestehenden Swap-Linien mit EZB und SNB
Darüber hinaus kündigte die US-Notenbank eine Ausweitung ihrer bestehenden Swap-Linien mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Schweizer Nationalbank (SNB) an. Der EZB sollen demnach bis zu 30 (bislang 20) Milliarden US-Dollar, der SNB bis zu 6 (bislang 4) Milliarden Dollar für Geldmarkttransaktionen zur Verfügung gestellt werden. Zudem sei die Laufzeit der Swap-Vereinbarungen bis zum 30.September 2008 verlängert worden.


Bereits am vergangenen Freitag hatte die US-Notenbank angekündigt, ihr spezielles Refinanzierungsgeschäft für Geschäftsbanken («Term Auction Facility», TAF) von 30 Milliarden Dollar auf 50 Milliarden Dollar zu erhöhen. Mit der TAF können sich die Geschäftsbanken direkt bei der Fed mit Zentralbankgeld versorgen.


Gemeinsame Aktion bereits im Dezember
Mit der neuerlichen Aktion knüpfen die Notenbanken an ihr gemeinsames Vorgehen vom vergangenen Dezember an. Bereits damals hatten die Notenbanken gemeinsame Aktionen am Geldmarkt durchgeführt, nachdem es dort zu erheblichen Liquiditätsengpässen wegen der US-Hypothekenkrise gekommen war. Viele Banken scheuten sich seinerzeit offensichtlich, sich gegenseitig Geld auszuleihen. Als Grund galt ein hohes Misstrauen unter den Banken wegen zu befürchtender Ausfälle im Zuge von Engagements im krisengeschüttelten US-Hypothekenmarkt. (awp/mc/pg)

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