Dies sagte Jimenez gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Ob das Angebot allenfalls erhöht werde, könne er aber nicht sagen, wird Jimenez zitiert. Ihren Unmut gegenüber dem Angebot des Basler Pharmariesen hatten die Minderheitsaktionäre am Montag an der Generalversammlung von Alcon kundgetan. Zwar war die Wahl der fünf Novartis-Vertreter in den Verwaltungsrat ungefährdet, da Novartis und Nestlé zusammen über 77% der Stimmen am Augenarzneihersteller besitzen.
Grossteil der Minderheitsaktionäre gegen Wahl
Allerdings stimmten 91% der Minderheitsaktionäre gegen die Wahl. Das unabhängige Verwaltungsratskommitee wertete dies als klare Forderung für eine Angebotsnachbesserung. Die Minderheitsaktionäre verlangen seit längerem einen höheren Preis für ihre Alcon-Titel. Novartis hat von Nestlé im Frühling 2008 einen Viertel von Alcon übernommen und gleichzeitig eine Option über die restlichen 52% erhalten. Im Januar 2010 hat Novartis angekündigt, die Option einlösen zu wollen, und gleichzeitig den Minderheitsaktionären ein Angebot von 2,8 Novartis-Titel pro Alcon-Aktie unterbreitet.
Novartis zu Gesprächen bereit?
Zum aktuellen Kurs entspricht dies rund 142 USD je Aktie, was erheblich weniger ist als der Durchschnittspreis von 168 Dollar, den Nestlé für ihre Alcon-Aktien erhielt. Novartis argumentierte, dass die mit dem Nestlé-Paket verbundene Kontrolle über Alcon einen Aufpreis wert sei. Inzwischen rechnen Börsenanalysten allerdings damit, dass Novartis mit den Minderheitsaktionären neue Verhandlungen aufnimmt und ihr Angebot um rund 10% erhöht. Diese Spekulationen wirkten sich indes nicht negativ auf den Wert der Novartis-Titel aus: Am Dienstag gewannen diese bis zum Mittag 0,5% an Wert, derweil der Swiss Market Index (SMI) nur um 0,3% zulegte.
FTC diktiert Verkauf von Miosis-Medikament an B&L
Die Federal Trade Commission (FTC) verpflichtet Novartis, nach der Übernahme von Alcon ein Medikament an den US-Mitbewerber Bausch & Lomb (B&L) zu verkaufen. Konkret beanstandet die US-Wettbewerbsbehörde am Montag in einer Medienmitteilung die drohende Monopolstellung, die Novartis nach der Transaktion mit injezierbaren Miosis-Medikamenten innehalten würde.
Frist von 10 Tagen
Die fraglichen Medikamente kommen bei Operationen des grauen Stars zur Anwendung und setzten 2009 in den USA 12,4 Mio USD um. Die einzigen beiden in den USA erhältlichen Miosis-Medikamente sind Miochol-E von Novartis und Miostat von Alcon, die den Markt mit 67% respektive 33% unter sich aufteilen. Um einem Monopol zuvorzukommen, muss nun Novartis nach der vollständigen Übernahme von Alcon innert zehn Tagen Miochol-E an Bausch & Lomb verkaufen, so das Verdikt. (awp/mc/ps/30)