Die LDP sprach von einer «grossen Chance für Basel», dass die Pharmabranche am Rheinknie prosperiere und Arbeitsplätze schaffe. Die FDP lobte gar ausnahmsweise die beiden involvierten SP-Regierungsmitglieder. LDP und CVP wiesen darauf hin, dass die im «Novartis Campus Plus» geplanten Hochhäuser die Silhouette des Basler Westens markant verändern werden. Die SP war über den Verlust der direkten Strasse ins elsässische Nachbardorf nicht begeistert, lobte aber Novartis› integrierte Planungsweise.
Kritik vom Grünen Bündnis
Kritik am Verfahren gab es vom Grünen Bündnis: Es sei schlicht undemokratisch, die alte Strasse schon diesen Montag zu schliessen, zwei Tage bevor das Parlament den Deal absegnet. Die (auf Novartis-Kosten) bereits gebaute Umweg-Ersatzroute sei für Velos deutlich schlechter. Vom Bündnis kam der Vorschlag, die Strasse nur im Baurecht abzutreten. Die hochgelobte Campus-Architektur sei eingezäunt und der Öffentlichkeit gar nicht zugänglich. Ein SP-Grossrat kritisierte ferner den Landpreis von 800 CHF pro Quadratmeter für die Strasse als vergleichsweise viel zu tief.
Schneider: Verfahrensabläufe korrekt
Baudirektorin Barbara Schneider stritt unkorrekte Verfahrensabläufe ab. Die Ersatzroute sei gut und eine ruhige Veloroute am Rhein in Vorbereitung. Die Strasse abzutreten sei «vertretbar»; die alte Achse sei nicht mehr wichtig. Gemischte Eigentumsverhältnisse im Novartis-Areal wären zu kompliziert.
Der Grosse Rat genehmigte konkret einen Zonenplan samt Bebauungsplan für die Hochhäuser sowie einen Zonenplan für die Aufhebung der Hüningerstrasse. Letzterer überstand zuerst einen Rückweisungsantrag des Bündnis› mit grossem Mehr gegen 15 Stimmen und wurde am Ende mit grossem Mehr gegen zehn Stimmen beschlossen. (awp/mc/pg/28)