Damit reagieren die Unternehmen auf den Druck, der vom neuen Arzneimittelgesetz ausgeht. Während Sandoz bei 270 Präparaten die Preise auf das niedrigste Niveau der gesamten Generikabranche absenkt, betreffen die Preisanpassungen bei Hexal das gesamte Produktprogramm, teilten beide Unternehmen mit. «Wir werden die Preise im Schnitt um 22 Prozent senken», sagte Hexal-Gründer Thomas Strüngmann der «Süddeutschen Zeitung».
Entscheid dürfte Preisrutsch auslösen
Als Branchenführer auf dem hart umkämpften Generika-Markt dürfte Sandoz-Hexal, eine Tochter des Schweizer Pharmakonzerns Novartis, nach Einschätzung von Analysten einen Preisrutsch bei der Nummer zwei im Markt, Ratiopharm und der Nummer drei, STADA , auslösen. STADA will die Konkurrenz möglicherweise bei einzelnen Medikamenten noch im Preis unterbieten: «Wir behalten uns vor, für einige Produkte die Preise zu senken», sagte ein STADA-Sprecher der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit
Für die Branche gilt seit dem 1. Mai das Gesetz zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Arzneimittelversorgung. Kern des Gesetzes ist die Absenkung so genannter Festbetragsgruppen-Preise. Gegenfinanzieren können die Firmen die Preissenkungen durch den Wegfall der Naturalrabatte, heisst es in der Branche. Die Abgabe kostenloser Proben an Apotheker und Ärzte ist seit 1. Mai verboten.
Millionen-Einsparungen
Bereits auf Basis der aktuellen Verordnungszahlen ermögliche Sandoz den Krankenkassen mit dieser Preissenkung ein Einsparvolumen von rund sieben Millionen Euro pro Jahr. Die 2005 von Novartis übernommene Hexal beziffert den möglichen Einspareffekt für die Krankenkassen auf rund 60 Millionen Euro pro Jahr. Das Einsparpotenzial insgesamt sei noch um ein vielfaches höher, meldeten Sandoz und Hexal. (awp/mc/pg)