Novartis: In Indien beginnt Berufungsprozess im Patentstreit um Glivec

Vor einigen Jahren habe Novartis in Indien ein Patent für Glivec beantragt. Die indische Regierung habe den Antrag abgelehnt und dagegen habe Novartis Einspruch erhoben, sagte ein Sprecher des Basler Konzerns am Montag auf Anfrage und bestätigte den Prozessbeginn in Indien. Montag und Mittwoch seien als Verhandlungstage anberaumt worden.


Indien verweigert den Patentschutz
Indien verweigert bisher den Patentschutz für Glivec mit der Begründung, dass es sich um kein neues Patent, sondern um ein Generikum eines bekannten Medikaments handelt.


Glivec sei ein Durchbruch
Bei Novartis heisst es dagegen, dass Glivec ein Durchbruch für die betroffenen Patienten sei. Leute mit dieser Krankheit hätten zuvor keine Chance zum Überleben gehabt. Mit Glivec lebten mehr als 90% der Patienten noch fünf Jahre nach dem Ausbruch der Krankheit.


Für Mindeststandards für Patente verpflichtet
«Wir wollen Klarheit über das neue indische Patentrecht erhalten», sagte der Sprecher weiter. Indien habe sich als WTO-Mitglied verpflichtet, Mindeststandards für Patente einzuhalten. Mit diesem Fall wolle Novartis klären, welches diese Mindeststandards seien.


Medikament wird kostenlos abgegeben
Der Novartis-Sprecher verwies darauf, dass Generika in Indien für die Bevölkerung immer noch zu teuer seien. Ein Generikum von Glivec koste immer noch vier- bis fünfmal so viel wie ein Inder im Durchschnitt verdiene. Novartis gebe dieses Medikament darum kostenlos an mehr als 6’800 geeignete Patienten ab.


Zeitpunkt des Entscheids noch unklar
Wann der Entscheid des Berufungsgerichts fällt, ist nicht klar. Es könne Wochen oder Monate dauern, vermutet der Novartis-Sprecher. Der Prozess könne auch noch an höhere Instanzen weitergezogen werden. (awp/mc/ab)

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