Novartis: Jimenez neuer CEO – Reingewinn von 8,454 Mrd. Dollar

Für 2010 stellt das Management ein weiteres Umsatzwachstum auf Konzernebene sowie im Pharma-Geschäft und eine weitere Verbesserung der Margen in Aussicht.


Vasella konzentriert sich auf VR-Präsidium
Nun, da der Acker bestellt ist, übergibt CEO und Verwaltungsrats-Präsident (VRP) Daniel Vasella die CEO-Funktion an den bisherigen Pharma-Chef Joe Jimenez. Vasella konzentriert sich damit nach 14 Jahren an der Konzernspitze, davon elf Jahren in Doppelfunktion, auf das VR-Präsidium. Gleichzeitig wird die Organisation verschlankt.


Weiteres Rekordergebnis
Der Konzernumsatz stieg im Berichtsjahr um 11% in Lokalwährungen (LW) auf 44,3 Mrd USD. Dieses Wachstum sei vor allem dank der in LW zweistelligen Umsatzausweitung der Pharma-Division um 12% auf 28,5 Mrd USD zustande gekommen, teilte Novartis am Dienstag mit. Zudem profitierte der Konzern im vierten Quartal von vorteilhaften Wechselkursverhältnissen, nachdem hier zuvor während neun Monaten Gegenwind geherrscht hatte. Im Schlussquartal stieg der Konzernumsatz in LW um 20%, in USD um 28%.


Sandoz legt um 5 % zu
Unter den weiteren Divisionen wuchsen Vaccines and Diagnostics um 39% auf 2,4 Mrd USD. Davon entfielen allerdings 1 Mrd USD auf die Verkäufe an H1N1-Pandemie-Impfstoffen und Adjuvanzien. Der Generika-Bereich Sandoz und die Division Consumer Health legten in LW um je 5% auf 7,5 bzw. 5,8 Mrd USD zu.


Pharma-Division erzielt Umsatzanteil von 16 %
Die Pharma-Division erzielte im Berichtsjahr mit neu in den Märkten eingeführten Produkten einen Umsatzanteil von 16 (VJ 10)%. Damit seien vom 12prozentigen Wachstum des Bereichsumsatzes acht Prozentpunkte auf neue Medikamente entfallen, sagte Pharma-Chef Joe Jimenez an der Medienkonferenz. Die Onkologie, der grösste Therapie-Bereich, steigert den Umsatz um 14% in LW auf 9,0 Mrd USD. Davon entfielen 3,9 Mrd USD auf das umsatzstärkste Medikament Glivec/Gleevec.


Das neu eingeführte operative Kernergebnis wird mit 11,4 Mrd USD um 11% höher ausgewiesen und der Kernreingewinn mit 10,3 Mrd USD um 8% höher. Werden die bisher angelaufenen Finanzierungskosten für die Alcon-Übernahme einerseits und der Ertrag von «assoziierten Gesellschaften» andererseits mit berücksichtigt, beliefen sich der EBIT auf 10,0 Mrd USD (+11%) und der Reingewinn auf 8,5 Mrd USD (+4%). Die operative Gewinnmarge konnte entsprechend auf 22,5 (21,6)% erhöht werden.


Dividendenerhöhung auf 2,10 CHF je Aktie
Die Aktionäre sollen mit der dreizehnten Dividendenerhöhung auf 2,10 (2,00) CHF je Aktie am Rekordergebnis partizipieren.


«Forward»-Programm vorzeitig abgeschlossen
Das Novartis-Management hat das Produktivitäts- und Effizienzsteigerungsprogramm «Forward» vorzeitig für abgeschlossen erklärt. Mit der 2007 eingeleiteten Initiative konnten Einsparungen von 2,3 Mrd USD erzielt werden. Damit wurde das ursprünglich für 2010 gesteckte Ziel von 1,6 Mrd USD deutlich übertroffen. Das Kostenmanagement und Effizienzsteigerungen würden aber unverändert Themen bleiben, hiess es weiter.


Weitere Umsatzsteigerungen – Margenverbesserung
Für das laufende Geschäftsjahr stellt noch-CEO Vasella weitere Umsatzsteigerungen in Aussicht. So soll der Konzernumsatz in LW im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Die Pharma-Division soll den Netto-Umsatz (in LW) im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich steigern können. Und der neue CFO, Jonathan Symonds, wolle die Margen weiter verbessern, so Vasella. Die Entwicklung des Reingwinnes hänge stark von der Alcon-Transaktion ab: «Alcon ist ein ‹Swing›-Faktor», so der CEO.


Unter den weiteren Divisionen dürfte Vaccines and Diagnostics nicht mehr im selben Ausmass von H1N1-Produktumsätzen profitieren können. Vasella erwartet hier 2010 nur «sehr moderate Umsätze».


Optimismus bei Jimenez
Mit Blick auf die in den Jahren 2011-13 auslaufenden Patente des Umsatzspitzenreiters Diovan (+6% in LW auf 6,0 Mrd USD) gibt sich Pharma-Chef Jimenez optimistisch. Anders als bei anderen Pharma-Unternehmen, die stark auf den US-Markt ausgerichtet sind, fallen bei Novartis die Diovan-Umsätze nicht auf einen Schlag zusammen. Dabei verwies Jimenez auf die Umsätze mit Glivec/Gleevec und die Entwicklung neuerer Produkte wie Lucentis, Galvus oder Aclasta. Mit der Art und Weise, wie wir die wegfallenden Diovan-Umsätze kompensieren «werden wir gewisse Leute überraschen», so Jimenez weiter.


Neuer CEO – neuer CFO – schlankere Organisation
Anfang Februar 2010 kommt es zu einigen Veränderungen in der Konzernleitung. Mit der Aufgabe des Doppelmandates durch Vasella rückt Joe Jimenez als CEO an die Konzernspitze. Vasella konzentriert sich künftig als VRP auf strategische Prioritäten. Neuer Pharma-Leiter wird David Epstein, der bisherige Leiter Onkologie. Bereits früher kommuniziert wurde altersbedingte Ablösung von CFO Raymund Breu durch Jonathan Symonds. Gleichzeitig verlässt der lange als Vasella-Nachfolger gehandelte Chief Operating Officer Jörg Reinhardt das Unternehmen. Diese Organsationsebene wird im Zuge einer Verschlankung aufgehoben.


Anleger honorieren Neuigkeiten
Die Anleger honorieren an der Börse das neuerliche Rekordergebnis, die Aussichten auf weitere Ergebnisverbesserungen sowie die Entflechtung an der Unternehmensspitze. Bis um 16.00 Uhr legen die Novartis-Aktien um 1,7% auf 56,65 CHF zu. Der SMI notiert unverändert; Roche GS ziehen um 0,8% an. (awp/mc/pg/02)

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