Novartis kann den ans Werksgelände grenzenden Hafen St. Johann für 100 Mio CHF kaufen und darauf seinen «Campus» zum Rhein hin erweitern. Die Neunutzung – mit Abgeltung alter Baurechtsverträge – soll den Kanton 156 Mio CHF kosten. Dazu kommen Anpassungen der Infrastruktur im Hafen Klybeck für 22 Mio CHF.
Eine volkswirtschaftliche Top-Chance
Im Parlament stand am Mittwoch erst ein Grundsatzentscheid und ein Planungskredit zur Debatte. Noch nicht traktandiert war der Ersatzstandort, um den eine Kontroverse entstanden ist. Das Klybeck sei keine Ideal-Lösung, sagte der Sprecher der Bau- und Raumplanungskommission, sondern heute schlicht die einzige in Sicht. Alle Fraktionen lobten «Campus» als volkswirtschaftliche Top- Chance. Dennoch beantragten FDP, CVP, SVP und Grünes Bündnis, die Regierung solle Alternativ-Ersatzstandorte prüfen; Wohnnutzungen am Klybeck-Rheinufer wären attraktiv, hiess es.
Transparenz und Realisation
Der Freisinn wolle Transparenz schaffen und so den «Campus» vor Verzögerungen und Planungs-Unsicherheiten bewahren, die ein allfälliges Referendum brächte, sagte ein Sprecher. Man habe schon gründlich gesucht und verglichen, konterte Volkswirtschaftsdirektor Ralph Lewin. Am Ende setzte sich der CVP-Antrag zur Prüfung von alternativen Ersatzstandorten klar durch. Den Widerstand gegen die Klybeck-Verlegung orchestriert hatte eine dort ansässige Logistik-Firma. Lewin warb für die Vorlage auch mit Novartis› Absicht, die Zahl der Arbeitsplätze in Basel von heute 5000 auf 10’000 zu steigern – davon bis 2000 bis 3000 neue. Das soll entsprechende Steuereinnahmen generieren. Wohnnutzungen wären im Klybeck-Areal ohnehin erst langfristig möglich. (awp/mc/th)