Novartis: Reingewinn schrumpft um 10% im Quartal
Der Gewinn je Aktie wird mit 0,90 (0,99) USD um 9% tiefer ausgewiesen. Damit erreichten die operative Marge auf Gruppenstufe im Berichtsquartal 22,4 (22,9)% und die Reingewinnmarge 19,4 (21,1)%. Für die Division Pharma wird die operative Marge mit 31,1 (31,4)% ausgewiesen.
Ergebnis leicht über Erwartungen
Der Basler Pharmakonzern hat damit die Markterwartungen im zweiten Quartal insgesamt leicht übertroffen. Analysten haben im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Gruppenumsatz von 10’367 Mio USD und einen Pharmaumsatz von 6’901 Mio USD erwartet. Das operative Ergebnis prognostizierten sie auf 2’370 Mio USD und den Reingewinn auf 2’009 Mio USD.
Wachstum: Pharma-Division bleibt Konzern-Primus
Die Pharma-Division (+11% in LW) habe im Berichtsquartal mit ihrem dynamischen Wachstum die Performance der Gruppe angeführt, so die Mitteilung weiter, gefolgt von den Divisionen Sandoz (+4% in LW) und Consumer Health (+2% in LW). Der Umsatzrückgang der Division Vaccines and Diagnostics (-15%) in LW sei durch den Vergleich mit den im vergangenen Jahr erfolgten Lieferungen des H5N1-Pandemieimpfstoffes bedingt. Die Division werde noch diesen Monat mit klinischen Studien für den A(H1N1)-Pandemieimpfstoff beginnen.
Höhere Finanzierungskosten
Im Berichtsquartal hätten ungünstige Wechselkursverhältnisse das Wachstum des Nettoumsatzes im Umfang von zehn Prozentpunkten geschmälert, so die Mitteilung weiter. Das operative Ergebnis (-4%) sei bereinigt um ungünstige Wechselkursschwankungen, a.o. Posten und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte in beiden Perioden um 13% gestiegen. Die Verringerung des Reingewinnes um 10% wird auf die höheren Finanzierungskosten sowie Wechselkursschwankungen zurück geführt. Dabei seien unter anderem die Kosten für die im Berichtsquartal platzierte Anleihe über 1,5 Mrd EUR angefallen.
Halbjahresumsatz um 2 Prozent rückläufig
Für das erste Halbjahr 2009 weist Novartis einen Nettoumsatz von 20’255 (20’635) Mio USD (-2% in USD, +8% in LW) aus. Das führte zu einem operativen Ergebnis von 4’771 (4’949) Mio USD (-5%) und einem Reingewinn von 4’019 (4’574) Mio USD (-12%), wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht. Der Halbjahresgewinn je Aktie beläuft sich auf 1,76 (2,01) USD (-12%). Der Pharmaumsatz erreichte in den ersten sechs Monaten 13’548 (13’192) Mio USD, was einer Steigerung um 3% in USD bzw. 12% in LW entspricht.
Operative Marge bei 23,3 Prozent
Für die ersten sechs Monaten beträgt die operative Marge der Gruppe 23,3 (24,0)%; die Reingewinnmarge erreicht 19,8 (22,2)%. Für das Pharmageschäft wird die operative Marge mit 31,6 (32,4)% angegeben. Im ersten Halbjahr hätten ebenfalls die Pharma-Division (+12% in LW) das Wachstum angeführt, während die schwierige Wirtschaftslage die Entwicklung der Division Consumer Health (+1% in LW) beeinträchtigt habe. Sandoz (+4% in LW) habe sich in vielen Märkten ausserhalb der USA erheblich verbessert.
Guidance für Gesamtjahr bestätigt
Im Weiteren hat das Management seine Guidance für Ganzjahr 2009 bestätigt bzw. für die Division Pharma leicht angehoben. So wird neu mit einer Nettoumsatzsteigerung im Pharmageschäft in LW «mindestens im hohen einstelligen Prozentbereich» gerechnet. Zuvor lautete die Guidance auf ein Wachstum in LW «im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich».
Novartis sieht begrenzte Folgen der US-Reform
Novartis rechnet mit nur begrenzten Auswirkungen der US-Gesundheitsreform auf ihr Geschäft und macht mögliches Wachstumspotenzial aus. Die ab 2012 einsetzenden Patentabläufe sollen durch die starke Produktpipeline kompensiert werden. In den vor der auf Donnerstag anberaumten Finanzanalysten-Konferenz vorliegenden Unterlagen spricht Chief Operating Officer Jörg Reinhardt von einem «begrenztem Exposure gegenüber der US-Gesundheitsreform, mit einem möglichen Aufwärtspotenzial einschliesslich Biosimilars». Pharma-CEO Joseph Jimenez erwartet, dass die Konsequenzen der US-Gesundheitsreform «moderate, aber bewältigbare Auswirkungen auf die Geschäftsergebnisse» haben dürften. Novartis werde weiterhin die Bemühungen zum Ausbau und der Verbesserung des Zuganges zu qualitativ hochstehender Pflege in den USA unterstützen, heisst es weiter.
«Starke Pipeline» in allen Divisionen
Im weiteren verfüge Novartis in allen Divisionen über eine «starke Pipeline», um die Patent-Abläufe ab dem Jahr 2012 zu kompensieren. Dazu würden unter anderem die Medikamente bzw. Produktkandidaten Afinitor, FTY720, die QAB140-Familie, die Meningitis-Impfstoffe und Biosimilars gehören, wie den Unterlagen von COO Reinhardt weiter zu entnehmen ist.&(awp/mc/ps/02)