Für das Gesamtjahr 2008 ist der Generika-Hersteller in der Prognose daher weiterhin vorsichtiger als in den Vorjahren. «Wir rechnen mit einem hohen einstelligen Zuwachs der Umsätze (in Lokalwährungen)», sagte Rummelt. Damit bestätigt der Sandoz-CEO letztmals bei der Vorlage der Quartalszahlen am 21.04.2008 gemachte Aussagen. Sandoz hatte für das erste Quartal in Lokalwährungen eine Umsatzsteigerung um 2% ausgewiesen. Allerdings sank die Marge leicht auf 18,1% von zuvor 18,8%. In USD stieg der Umsatz um 12% auf 1’906 Mio USD; das operative Ergebnis nahm um 8% auf 345 Mio USD zu.
FDA entscheidet langsamer
Die Probleme bei der Einführung einiger Produkte in den USA begründete Rummelt mit der geänderten Vorgehensweise der US-Zulassungsbehörde FDA. «Die FDA ist in ihren Entscheidungen langsamer geworden.» Angesichts jüngster Medikamentenskandale wie dem Auftauchen von verseuchtem Heparin aus China prüft die US-Behörde seit Monaten viele Anträge der Pharmakonzerne intensiver. Zudem bereitet neben den sinkenden Preisen im umkämpften US-Markt auch der schwache US-Dollar Sandoz Probleme. Die Novartis-Tochter erzielt knapp ein Drittel der Umsätze im Dollarraum, bilanziert aber in Schweizer Franken.
Kräftiges Wachstum in Osteuropa
Auffangen sollen das Ergebnis ausgeweitete Verkäufe in Ländern wie Russland, Serbien oder Polen. «In Osteuropa werden wir dieses Jahr kräftig zulegen», sagte Rummelt der Zeitung. Das Jahresergebnis hängt aber auch von der Einführung eines neuen Generikums, vom Antithrombosemittel Lovenox ab. Das Patent auf Lovenox läuft laut Sanofi zwar noch bis 2012, aber Sandoz will dennoch schon bald ein Generika auf den Markt bringen. Die Zulassung für den US-Markt sei bei der FDA beantragt, sagte Rummelt. «Ich halte es für möglich, ein Lovenox-Generikum noch in diesem Jahr einzuführen.» (awp/mc/pg)