Novartis: Sandoz übernimmt EBEWE-Generikasparte

Dies teilte der Basler Pharmakonzern am Mittwoch mit. Die Transaktion werde mit den bestehenden Barmitteln und dem Geldfluss des Konzerns finanziert. Sie bedürfe der üblichen Genehmigungen durch die Aufsichtsbehörden und werde voraussichtlich im laufenden Jahr abgeschlossen. Einen Einfluss auf die Bonitätsbewertung durch die Ratingagenturen erwartet Novartis nicht.


Friedrich Hillebrands steht neuem Geschäftsbereich vor
Novartis werde Forschungs-, Entwicklungs- und Herstellungsanlagen des EBEWE-Geschäftsbereichs übernehmen. Dazu gehören den Angaben zufolge Sachanlagen wie eine Produktionsanlage in Österreich sowie geistiges Eigentum und damit verbundenes Know-how. Die Novartis-Generikadivision Sandoz wird den übernommenen Geschäftsbereich zu einem neuen, globalen Kompetenzzentrum im österreichischen Unterach aufbauen. Die Leitung soll Friedrich Hillebrands, Geschäftsführer von EBEWE Pharma, übernehmen. Der separate EBEWE-Unternehmensbereich der injizierbaren neurologischen Produkte sei von der Transaktion ausgeschlossen, so die Mitteilung weiter.


Riesenpotenzial für Onkologieprodukte
«Die Übernahme des führenden Onkologie-Portfolios von EBEWE Pharma folgt unserer Strategie und versetzt uns in die Lage, Krebspatienten auf der ganzen Welt durch einen leichteren Zugang zur Behandlung besser zu versorgen», wird Daniel Vasella, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates von Novartis zitiert. Diese Medikamente stellten weiterhin das Grundgerüst multipler Therapien im Kampf gegen Krebs dar. Dabei dürfte sich der Weltmarkt für Onkologieprodukte bis ins Jahr 2017 auf 60 Mrd USD verdoppeln, heisst es weiter. «EBEWE Pharma wird unsere Pipeline mit zahlreichen, in naher Zukunft geplanten Neueinführungen weiter verstärken», so Vasella.


Chemotherapien bleiben wichtiger Bestandteil von Krebstherapien
Chemotherapien seien weiterhin wesentlicher Bestandteil der Krebsbehandlungen, so die Mitteilung weiter. Gemäss IMS Health hat sich der weltweite Jahresumsatz für generische Injektabilia 2008 auf 10-12 Mrd USD belaufen, daran haben injizierbare Krebsmedikamente einen Anteil von rund 30%. Hinzu komme, dass injizierbare Krebsmedikamente mit einem Jahresumsatz von rund 9 Mrd USD bis 2015 ihren Patentschutz verlören, heisst es weiter. Zu den Produkten des übernommenen Generikasegmentes gehören den Angaben zufolge unter anderem Paclitaxel, Epirubicin, Methotrexat, Oxaliplatin, Carboplatin, Doxorubicin und Gemcitabin gehören. Diese Medikamente seien wesentlicher Bestandteil der Behandlungsleitlinien für viele Krebsformen, so die Mitteilung weiter.


500 Beschäftigte bei EBEWE
Die österreichische EBEWE Pharma erzielte Im Geschäftsjahr 2008 einen Nettoumsatz von 188 Mio EUR und ein operatives Ergebnis von 53 Mio EUR. EBEWE beschäftigt rund 500 Mitarbeiter. Das Unternehmen verfüge über ein Entwicklungsportfolio mit mehr als 20 speziellen Molekülen, die massgebliche Möglichkeiten für Neueinführungen in naher Zukunft böten, heisst es weiter. Seit einem Management-Buyout im Jahr 2001 habe EBEWE Pharma als eigenständiges Unternehmen eine führende Position in Europa sowie vielen Schwellenländern aufgebaut und sich auch in den USA etabliert. (awp/mc/ps/06)

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