Dies teilte der Pharmakonzern am Montag mit. Finanzelle Angaben zur Transaktion wurden nicht gemacht. Oriel konzentriere sich auf die Entwicklung von respiratorischen Produkten mit bekannten Wirkungspfaden als generische Alternativen zu patentierten Medikamenten gegen Asthma und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD). Durch die Übernahme gewinne Sandoz nun drei vielversprechende Entwicklungsprojekte zu führenden Medikamenten in diesem Bereich, heisst es.
Meilenstein-Zahlungen
Abhängig vom Erreichen verschiedener Meilensteine in der technischen Entwicklung dieser Projekte seien die Eigentümer von Oriel zum Erhalt weiterer Zahlungen berechtigt, heisst es weiter. Zu den Investoren von Oriel zählten New Leaf Venture Partners, Thomas, McNerney & Partners, HealthCare Ventures und CHL Medical Partners. Das übernommene Unternehmen soll als separate Einheit in Sandoz integriert werden. Von Analystenseite wird die Neuigkeit begrüsst. Die Akquisition von Oriel sei konsistent mit der Strategie von Novartis, wonach eine starke Präsenz in Bereich der respiratorischen Medikamente aufgebaut werden soll, sowohl in der pharmazeutischen als auch in der generischen Division, sagen Beobachter.
Regulatorische Hürden überwinden
Bei Vontobel heisst es, Sandoz kaufe eine Technologie ein, die dem Unternehmen helfen könne, die regulatorischen Hürden zu überwinden, auf die es mit Vectura in der Vergangenheit gestossen sei. Bis vor einem Monat arbeitete Sandoz an einer Generikaversion des Asthmamedikaments Advair auf Basis der Technologie von Vectura. Aufgrund der Schwierigkeiten mit der Aufsichtsbehörde beschloss Sandoz, die Technologierechte an Vectura zurückzugeben. Nach dem jüngsten Rückschlag mit der Vectura-Technologie dürfte diese Transaktion erst in einiger Zeit Früchte tragen, deshalb sei eine niedrige Vorabzahlung, mässige Meilensteinzahlungen beim Zulassungsantrag und bei der effektiven Zulassung und anschliessend Lizenzgebühren vereinbart worden, so die Vontobel-Analysten weiter.
Marktöffnung 2012 erwartet
Der Markt für generische Inhalationspräparate für Asthma und COPD dürfte sich gemäss den Vontobel-Analysten 2012 öffnen, wenn die ersten Patente auslaufen. Bis 2016 könnten Umsätze von Markenmedikamenten in Höhe von 16 Mrd USD dem Wettbewerb durch Generika ausgesetzt werden. Bislang läge jedoch die grösste Hürde für Generikahersteller im Bereich inhalierbarer Asthma- und COPD-Medikamente bei den mangelnden Leitlinien von Seiten der Aufsichtsbehörden, so die Experten.
Novartis-Titel bleiben über Gesamtmarkt
Gegenwärtig berücksichtige ihr Modell für Sandoz keinen Umsatz mit Asthma- oder COPD-Generika, schreiben die Vontobel-Analysten weiter. Novartis wird mit «Hold» und einem Kursziel von 59 CHF bewertet. Am Aktienmarkt halten sich die Novartis-Titel am Montagmorgen besser als der Gesamtmarkt. Bis um 10.10 sinken die Aktien leicht um 0,2% auf 56,40 CHF; der Gesamtmarkt, gemessen am SMI, verliert derweil 1,3%.&(awp/mc/ps/08)