Novartis: Solide Quartalszahlen – Pharma kommt in Fahrt
Das operative Spartenergebnis soll sogar noch stärker zulegen. Der guten Pharma-Entwicklung steht allerdings eine leichte Korrektur der Umsatzerwartungen nach unten bei der Generika-Division Sandoz gegenüber – vor allem infolge von Verzögerungen bei Produktzulassungen in den USA. Insgesamt rechnet die Konzernspitze bei unveränderten Wechselkursen weiterhin mit «Rekordwerten bei Nettoumsatz und Gewinn». Von der Finanzkrise sei Novartis direkt nur «minimal» betroffen, hiess es.
Margen verbessert
In den ersten neun Monaten 2008 konnte Novartis die Marge auf operativer und Reingewinnebene verbessern. Bei einem Nettoumsatz von 31,4 (VJ 28,1) Mrd USD und einem operativen Ergebnis von 7,3 (5,9) Mrd USD resultierte eine Marge von 23,2% (VJ: 20,9% bzw. 23,2% nach Abzug von a.o. Aufwendungen). Auf Reingewinnebene (6,7 gegenüber 5,6 Mrd USD) stieg die Marge auf 21,2 (19,9)%. Im dritten Quartal nahmen Umsatz um 12% auf 10,7 Mrd USD, operativer Gewinn um 61% auf 2,3 Mrd USD und Reingewinn um 32% auf 2,1 Mrd USD zu. Die operative Marge erreichte 21,7 (15,1/21,2)% und die Reingewinnmarge 19,4 (16,4)%.
Vasella: «Starkes Ergebnis»
Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates, Daniel Vasella, bezeichnete das Quartalsergebnis als «stark». «Wir verdanken dies der besseren Performance der Pharma-Division in allen Regionen sowie dem soliden Umsatzwachstum der Division Vaccines and Diagnostics und den Produktivitätssteigerungen der Division Consumer Health», so Vasella.
Pharma-Division bestätigt Trendwende
Die Pharma-Division hat im dritten Quartal die Trendwende bestätigt. So konnte der Umsatz in den ersten neun Monaten um 11% (+4% in LW) auf 19,9 Mrd USD steigern. Im dritten Quartal verzeichnete die Division ein Umsatzplus um 14% (9%) auf 6,7 Mrd USD. Wichtig sei, dass in den USA die Schwierigkeiten des Vorjahres überwunden werden konnten, so Pharma-Chef Joe Jimenez. Für das Ganzjahr erwartet Jimenez ein Wachstum des operativen Gewinnes über der Umsatzzuwachsrate, wie er an der heutigen Finanzanalystenkonferenz sagte.
Umsatzrüpckgang bei Vaccines and Diagnostics
Auch die übrigen Konzerndivisionen konnten im dritten Quartal Umsatz und operatives Ergebnis steigern. Beim operativen Ergebnis ist dies – mit der Ausnahme von Vaccines and Diagnostics (-71%) – für die weiteren Divisionen auch in den ersten neun Monaten der Fall. Der Rückgang bei Vaccines and Diagnostics wird auf «erhebliche Investitionen» in zwei Meningitis-Impfstoffe zurück geführt. Die Initiative «Forward» zur Effizienzsteigerung hat im laufenden Jahr bereits Kostenersparnisse von 714 Mio USD realisiert. Damit wurde das angestrebte Ziel für das Gesamtjahr von 670 Mio USD bereits übertroffen. In den ersten neun Monaten sind im Rahmen von Forward insgesamt 2’683 Vollzeitstellen abgebaut worden. Auch damit wurde das Ziel für das Gesamtjahr von 2’500 Stellen bereits zum Ende des dritten Quartals übertroffen.
Rochaden im Management
Zudem gibt sich Novartis eine neue Organisationsstruktur, die auch Veränderungen im Management zur Folge hat. Den abtretenden Thomas Ebeling (Leiter Consumer Health) ersetzt Verwaltungsrat George Gunn. Weiter wird Jörg Reinhardt die neu geschaffene Position des Chief Operating Officer übernehmen. Seine Nachfolge als Leiter von Vaccines and Diagnostics tritt Andrin Oswald (CEO von Speedel) an. Ausserdem übernimmt Andreas Rummelt, bisheriger Leiter der Division Sandoz, die neu geschaffene Position des Group Head of Quality Assurance and Technical Operations. Dessen Nachfolge tritt Jeff George, gegenwärtig Leiter Emerging Markets in der Division Pharmaceuticals, an.
Aktie gibt nach
Nach den markanten Avancen der Novartis-Aktie am Freitag um 12% gibt der Titel bis um 15.15 Uhr um 3,4% auf 57,50 CHF nach. Der Gesamtmarkt steigt um 0,4%. (awp/mc/ps/03)