Novartis-Chef Vasella zeigte sich zuversichtlich, die für das laufende Jahr angepeilten Ziele zu erreichen. In lokalen Währungen erwartet der Konzern ein hohes einstelliges Umsatzwachstum für die Pharmasparte und den Konzern. Für das operative Ergebnis und den Konzernüberschuss peilt der Novartis-Chef «neue Rekordstände» auf einer vergleichbaren Basis und ohne die Übernahme der Generikahersteller Hexal und Eon Labs an. Zudem liefen die Forschungsprojekte LA237 (Diabetes), SPP100 (Bluthochdruck) und LDP600 (Hepatitis B) nach Plan. Neuere Studienergebnisse der zulassungsrelevanten Phase III-Studien würden in der zweiten Jahreshälfte erwartet.
Über Erwartungen
Im zweiten Quartal stieg der Überschuss von 1,508 Milliarden Dollar im Vorjahr auf nunmehr 1,646 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 1,571 Millionen Dollar gerechnet. Beim operativen Ergebnis wies Konzernchef Daniel Vasella einen Anstieg auf 1,849 Milliarden Dollar (Vorjahr: 1,715) aus. Die befragten Analysten hatten hier 1,786 Millionen Dollar vorausgesagt. Angetrieben von dem Umsatzplus der wichtigsten Medikamente steigerte Novartis den Umsatz im Jahresvergleich von 6,973 auf 7,799 Milliarden Dollar. Auch hier übertraf der Roche-Konkurrent die Analystenprognosen von 7,633 Milliarden Dollar.
Belastungen durch Übernahmen
Wegen der Übernahme des deutschen Generikaherstellers Hexal und der amerikanischen Eon Labs erwarten die Schweizer im laufenden Geschäftsjahr eine Belastung des operativen Ergebnisses von netto 150 bis 250 Millionen Dollar. Beim Reingewinn rechnet der Konzern 2005 mit einer Belastung von 250 bis 350 Millionen Dollar. Die Zustimmung der zuständigen US-Behörden zu der Übernahme von Eon Labs erwartet Novartis-Chef Vasella im dritten Quartal. Novartis will die Ergebnisse des übernommenen Generika-Herstellers Hexal rückwirkend per 6. Juni in ihre Berichterstattung des dritten Quartals 2005 integrieren.
Alle Bereiche wachsen zweistellig
Wie Novartis weiter mitteilte, steigerten alle drei Geschäftsbereiche im zweiten Quartal ihre Umsätze zweistellig. Im grössten Geschäft Pharma wuchsen die Erlöse um 12 Prozent auf 5,1 Milliarden Dollar. Hier profitierten die Schweizer vor allem von den Verkaufszahlen der grössten Umsatzbringer Diovan (Blutdruck), Glivec/Gleevec (Antikrebsmittel) und Lamisil (Hauterkrankungen).
Umstrukturierungskosten bei Sandoz
In der eigenen Generika-Sparte Sandoz wies Novartis bei einem Umsatzplus von neun Prozent auf 832 Millionen Dollar einen Rückgang des operativen Ergebnisses von 40 Prozent auf 79 Millionen Dollar aus. Hier hätten sich das starke Vorjahresquartal und Umstrukturierungskosten von 30 Millionen Dollar negativ niedergeschlagen, teilte Novartis mit. Die zweitgrösste Sparte, Consumer Health Care, erreichte einen Umsatz von 1,835 Milliarden Dollar (VJ: 1,664).
Wichtigste Medikamente überzeugen
Das Blutdruckmedikament Diovan verbuchte im zweiten Quartal in lokalen Währungen ein Umsatzplus von 18 Prozent auf 912 Millionen Dollar. Gleevec/Glivec spülte den Schweizern 537 Millionen Dollar in die Kasse – ein Plus von 28 Prozent. Lamisil zur Behandlung von Hauterkrankungen verbuchte in lokalen Währungen ein Umsatzplus von vier Prozent auf 315 Millionen Dollar. (awp/mc/as)