Novartis übernimmt Protez Pharmaceuticals

Dabei handle es sich um ein Breitbandantibiotikum einer neuen als Carbapeneme bekannten Wirkstoffklasse, das sich in der klinischen Phase II befindet, teilte der Pharmakonzern am Mittwoch mit. Für die Übernahme entrichtet Novartis eine Anfangszahlung von 100 Mio USD, weitere 300 Mio USD werden je nach Erfolg des Wirkstoffs fällig. Dabei seien die Zahlungen abhängig von der Erreichung klinischer Meilensteine, einer Zulassung des Wirkstoffs sowie von Kommerzialisierungszielsetzungen.


Medikamenten-Palette gegen «Spitalkäfer» erweitert
Mit PZ-601 stärke Novartis die Palette an Medikamenten gegen in Spitälern erworbene Infektionen. Der Wirkstoff soll gegen Infektionen mit Gram-negativen und -positiven Bakterien eingesetzt werden können, einschliesslich MRSA und ESBL, die eine Resistenz gegenüber anderen Medikamenten entwickelt haben. Protez hatte die Phase-II-Studie für PZ-601 mit 100 Patienten im Mai dieses Jahres begonnen. Ziel der Studie ist die Sicherheit, Verträglichkeit und Wirksamkeit des Medikamentes gegen schwerwiegende Infektionen der Haut und des Hautgewebes, einschliesslich Zellulitis, Abszesse, infizierte Wunden und Geschwüre. Novartis plane weitere klinische Studien und rechnet mit der Einreichung eines Zulassungsantrags im Jahr 2012, so die Mitteilung.


Weltweit Millionen Betroffene
Die geistigen Eingentumsrechte für PZ-601 liegen bei Dainippon Sumitomo Pharma, welche auch die Rechte für die Märkte ausserhalb Nordamerikas und Europas habe, so die Mitteilung weiter. Resistenz gegen Antibiotika sei weltweit ein sehr bedeutendes Problem, heisst es weiter. Gemäss Zahlen des amerikanischen Center for Disease Control and Prevention sind in den USA jährlich 2 Mio Menschen von in Spitälern erworbenen Infektionen betroffen. Daran würden rund 90’000 Menschen sterben. In Europa wird die Zahl der so infizierten Patienten auf 3 Mio und der Todesfälle auf 50’000 geschätzt. (awp/mc/ps)

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