Novartis: Widerstand unter Chiron-Aktionären wächst

Zwei Chiron-Aktionäre, die US-Investmentgesellschaften ValueAct Capital und CAM North America, hätten schon seit längerem Bedenken gegen den ihrer Meinung nach zu niedrigen Preis angemeldet, berichtete das «Wall Street Journal Europe» am Montag. Sie hielten rund 30% des für eine Ablehnung notwendigen Chiron-Stimmenanteils und stützten sich nun auf eine neue Studie der britischen Beratungsgesellschaft Institutional Investor Services (ISS).


Ablehnung des Novartis-Angebots empfohlen
Novartis hatte vor sechs Monaten sein Angebot für die noch nicht in seinem Besitz befindlichen 58% an Chiron von 40 auf 45 USD je Aktie erhöht. Die Offerte sei noch Ausdruck eines Zwischenfalls in einem britischen Chiron-Werk gewesen, in dessen Folge 2004 die gesamte Grippe-Impfstoff -Produktion für die USA eingestampft werden musste. Die ISS-Studie kommt jedoch laut «WSJE» zu dem Schluss, dass sich die Geschicke von Chiron inzwischen gewendet hätten, und sie empfahl daher die Ablehnung des Novartis-Angebots.


Spekulanten wollten nur pokern
ISS-Chefanalyst Chris Young wird in dem Bericht mit den Worten zitiert: «Warum sollte man ein Unternehmen verkaufen, wenn es so aussieht, als befinde sich der Kurs im Aufschwung?» In dem WSJE-Bericht heisst es weiter, eine Chiron nahestehende Person habe es als «theoretisch möglich» bezeichnet, den Deal mit Novartis auch gegen ValueAct und die Legg-Mason-Tochter CAM durchzusetzen. Dies werde jedoch sehr schwierig sein. Novartis-Topmanager Jörg Reinhardt wird mit den Worten zitiert, einige Spekulanten wollten nur mit Novartis pokern. (awp/mc/ab)

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