Novartis hält derzeit einen Anteil von 42,3 Prozent an dem amerikanischen Biotechnologie-Unternehmen. Das Angebot erfolge nach einer Unternehmensprüfung, die Novartis übereinstimmend mit den unabhängigen Verwaltungsräten von Chiron vor kurzem durchgeführt habe.
Günstiger Zukauf
Händler bezeichneten die Übernahme in einer ersten Reaktion als grundsätzlich positiv. Nachdem die US-Gesundheitsbehörde FDA am Vortag die Chiron-Produktionsstätte für das Grippemittel Fluvirin in Großbritannien wieder freigegeben habe, sollte das Unternehmen wieder vermehrt einen Gewinnbeitrag leisten können. Zudem sei die Übernahmeprämie von neun Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch für Novartis günstig. Dennoch sei der Kauf der restlichen Chiron-Anteile keine strategische Meisterleistung. Für die Bank Wegelin ist die angekündigte vollständige Übernahme des Impfstoffspezialisten Chiron ebenfalls eine günstige Transaktion.
Übernahme schnell abschliessen
Novartis strebe den Abschluss eines Fusionsvertrages mit den unabhängigen Mitgliedern des Verwaltungsrats von Chiron an. Dafür sei die Zustimmung einer Mehrheit der nicht von Novartis kontrollierten Aktienstimmrechte erforderlich. Die Übernahme könnte innerhalb kurzer Zeit abgeschlossen werden. Allerdings könne dies nicht garantiert werden.
Novartis-Aktien reagierten kaum auf die Chiron-Meldung. Kurz nach Börseneröffnung zeigten sich die Aktien unverändert zum Vortagesschluss bei 60,80 Schweizer Franken. (awp/mc/as)