Novartis: Zometa mit «signifikanter» Anti-Tumor-Wirkung bei Brustkrebs

Die Studie habe ergeben, dass die Einnahme von Zometa zusätzlich zur postoperativen Hormontherapie das Risiko von Krebsrezidiven oder -todesfällen um 36% im Vergleich zu einer alleinigen hormonellen Therapie signifikant reduziert, teilte Novartis am Samstag mit. Die Ergebnisse würden Ärzten eine Verbesserung des Therapiestandards für prämenopausale Frauen mit diagnostiziertem, hormonsensitivem, frühem Brustkrebs ermöglichen. Dies seien die ersten Daten eines umfangreichen klinischen Programms, das die direkte Anti-Tumor-Wirkung von Zometa bei Brust-, Lungen- und Prostatakrebs untersuche, heisst es weiter. Die Ergebnisse der Forscher der Austrian Breast & Colorectal Cancer Study Group (ABCSG) wurden Jahrestreffen der American Society of Clinical Oncology (ASCO) in Chicago bekannt gegeben.


«Enormer Fortschritt»
«Diese Studie ist die erste gross angelegte Studie, die die signifikante Anti-Tumor-Wirkung von Zoledronsäure belegt», wird Studienleiter Michael Gnant von der Medizinischen Universität Wien in der Mitteilung zitiert. «Die Ergebnisse bedeuten einen enormen Fortschritt für die Frauen, die hoffen, Rezidive vermeiden zu können», wirde David Epstein, Präsident und CEO von Novartis Oncology, zitiert. «Mit einem großen klinischen Programm mit fast 20’000 Patientinnen aus zehn weltweiten Studien setzen wir unsere Forschungen zur Anti-Tumor-Wirkung von Zometa fort. Wir rechnen mit weiteren Ergebnissen innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre.»


Langfristig angelegte Studie
In der ABCSG-12-Studie seien Patientinnen drei Jahre behandelt und anschliessend zwei Jahre beobachtet worden. Es habe sich gezeigt, dass die Gabe von Zometa zusätzlich zu einer hormonellen Therapie (Tamoxifen oder Anastrozol) sowohl das krankheitsfreie Überleben als auch das rezidivfreie Überleben signifikant verlängere, heisst es weiter. Sei Zometa zusätzlich zu der hormonellen Therapie gegeben worden, sei das Risiko von Ereignissen bezüglich des krankheitsfreien Überlebens – welches Todesfälle aller Ursachen einschliesst – um 36% gesunken im Vergleich zu einer alleinigen hormonellen Therapie.


AZURE: Patientenrekrutierung abgeschlossen
Des Weiteren sank das Risiko von Ereignissen bezüglich des rezidivfreien Überlebens um 35%. Ein positiver aber nicht signifikanter Trend in Hinblick auf einen Vorteil bezüglich des Gesamtüberlebens wurde ebenfalls bei den Patientinnen beobachtet, die zusätzlich Zometa erhielten. Eine wachsende Anzahl klinischer Studien untersucht die potentielle Anti-Tumor-Wirkung von Zometa. Eine der grössten dieser Studien, AZURE (Adjuvant Zoledronic acid to redUce REcurrence) hat die Patientenrekrutierung abgeschlossen. Die Studie wird die Wirkung von Zometa auf die Reduktion des Rezidivrisikos bei 3’360 prä- und postmenopausalen Frauen mit Brustkrebs im Stadium II/III untersuchen.


Brustkrebs: Inzidenz gestiegen
Eine weitere Studie, die dieses Jahr auf dem ASCO-Treffen präsentiert wird, untersuchte den Effekt von Zometa auf Mikrometastasen im Knochenmark. In die Studie wurden 120 prä- und postmenopausale Frauen mit Brustkrebs im Stadium II/III, die prä- und postoperativ therapiert wurden, aufgenommen. Unter den Frauen, die zu Beginn der Studie keine disseminierten Krebszellen aufwiesen, wiesen signifikant mehr Frauen, die Zometa zusätzlich zu einer Chemotherapie erhielten, im Zeitverlauf keine disseminierten Tumorzellen auf. Gemäss der World Health Organization (WHO) sterben jedes Jahr weltweit 500’000 Frauen aufgrund von Krebsrezidiven oder Metastasierung. Darüber hinaus ist die Inzidenz von Brustkrebs in den vergangenen Jahren gestiegen. (awp/mc/ps)

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