Dies gab Alcon am Mittwochabend bekannt. Wie Novartis ebenfalls am Mittwochabend mitteilte, soll die Transaktion zur Übernahme der Mehrheitsbeteiligung von 77% an Alcon Ende drittes Quartal oder im vierten Quartal 2010 abgeschlossen werden können. Der Abschluss hänge von der Zustimmung der zuständigen Behörden ab, so Novartis.
«Gut qualifizierte» Kandidaten
Bei den nominierten Alcon-Verwaltungsräten handelt es sich um Enrico Vanni, Norman Walker, Paul Choffat, Urs Baerlocher und Jacques Seydoux, die für Amtszeiten bis 2011, 2012 und 2013 vorgesehen sind. Novartis bezeichnet sie als gut qualifiziert. Sie würden einerseits eine breite Erfahrung in der Gesundheitsbranche aufweisen und seien andererseits in mehreren wichtigen Verwaltungsräten internationaler Unternehmen vertreten. Vanni leitete das Genfer Büro von McKinsey&Company und arbeitet seit 2008 als unabhängiger Berater. Walker leitete in den Jahren 1998 bis 2003 die Human-Resources-Abteilung von Novartis und ist nun ebenfalls im Beratungsgeschäft tätig. Choffat leitete den Bereich Consumer Health von Novartis und ist derzeit Verwaltungsratsmitglied bei Cholares SA oder der HSBC Private Bank (Suisse) SA.
Ausstandsregelung gefordert
Baerlocher war bis zu seiner Pensionierung im Sommer 2007 für Steuer- und Rechtsfragen bei Novartis verantwortlich und sitzt in den Verwaltungsräten der Habasit Holding und der Victoria-Jungfrau Collection AG. Seydoux ist Mitglied verschiedener Institutionen im Gesundheitsbereich und gehört unter anderem der North American Menopause Society an. Der Ausschuss unabhängiger Verwaltungsräte der Alcon Inc. (IDC) verlangt in einer Stellungnahme von ebenfalls Mittwochabend, dass die von Novartis für die Wahl in den Alcon-VR vorgeschlagenen Personen aufgrund von Interessenskonflikten bei Abstimmungen, in welchen es um die Übernahme von Alcon durch Novartis gehe, in den Ausstand treten müssen und über solche Themen nicht abstimmen dürfen.
Fusionsangebot von Novartis als ungenügend taxiert
Geschähe dies nicht, würde Schweizer Recht gebrochen, hält Komitee-Präsident Thomas Plaskett fest. Ausserdem würde der Verwaltungsrat gegen Corporate Governance-Prinzipien verstossen, und es könnte gegen einzelne, nicht-rechtmässig handelnde Verwaltungsräte Zivilklagen erhoben werden. Der Ausschuss IDC vertritt die Interessen der Alcon-Minderheitsaktionäre und taxiert das Fusionsangebot von Novartis an die Alcon-Aktionäre als ungenügend. (awp/mc/ps/07)