Novartis/Alcon: Unabhängiges VR-Komitee hält Angebot weiter für ungenügend
Per vergangenem Freitag (25.6.) entspreche das Angebot von 2,8 Novartis-Aktien pro Alcon-Papier noch 136,78 USD und zeige damit deutlich die Minderwertigkeit des Angebotes an die Alcon-Minderheitsaktionäre im Vergleich zu dem Cash-Betrag, den Nestlé erhält. Das gegenwärtige Angebot entspreche einem Discount von 25% gegenüber dem Cash-Betrag von 181,71 USD, den Novartis mit Nestlé für das 52%-Kontrollpaket vereinbart hat. Es entspreche auch einem Discount von 17% und 15% im Vergleich zum Alcon-Schlusskurs ein Tag bzw. ein Monat vor Publikation des Angebotes.
Alcon-VR muss zuerst IDC-Empfehlungen anhören
Das IDC hat laut der Mitteilung ausserdem den Schweizer Juristen und Corporate-Governance-Spezialisten Hans Caspar von der Crone herbeigezogen. Laut diesem muss der Alcon-Verwaltungsrat vor einem Entscheid über das Novartis-Angebotes zuerst die Empfehlung des IDC anhören. Dies widerspreche der Position von Novartis, die davon ausgeht, dass der Basler Konzern unabhängig von der IDC-Position die Fusion einseitig durchführen kann, sobald er die Mehrheit an Alcon hält.
Novartis hat von Nestlé im April 2008 einen 25%-Anteil am Augenheil-Konzern Alcon übernommen und gleichzeitig einen Option über die restlichen 52% erhalten. Diese wurde dann im Januar 2010 von Novartis eingelöst, gleichzeitig machte Novartis den Minderheitskationären (23%) ein Angebot zu 2,8 Novartis-Titel pro Alcon-Aktie. Dies entspreche einem Aufpreis von 12% im Vergleich zum «unbeeinflussten» Aktienkurs von 137 USD, hiess es im Januar. Dabei handle es sich um ein Fusionsangebot nach schweizerischen Recht und nicht um eine «Tender Offer» und damit sei das Umtauschverhältnis fest, hiess es. (awp/mc/pg/07)