Nach Meinung von 54% der Schweizer Hausbesitzer sind das Beschaffen eines Konkurrenzangebots und gute Information nämlich die beiden wirkungsvollsten Massnahmen, um sich beim Abschluss eines neuen Hypothekarvertrages eine gute Verhandlungsposition zu verschaffen, wie eine Befragung des Internetvergleichsdiensts Comparis ergab.
Gut für die Banken
«Dieses Verhalten freut die Banken. Sie profitieren, wenn Hausbesitzer die Konkurrenzsituation nicht ausnutzen», wird Martin Scherrer, Banken- und Versicherungsexperte von Comparis, in der Mitteilung zitiert.
Historisch tiefe Hypozinsen als Grund für Zurückhaltung
Eine mögliche Ursache für das zurückhaltende Auftreten der Schweizer Hypo-Kunden gegenüber den Banken liegt laut Scherrer in der Situation an den Finanzmärkten. «Die Hypothekarzinsen liegen auf einem historisch tiefen Niveau. Da glauben die Hauseigentümer, dass sie ohnehin die besten Konditionen erhalten. Das ist jedoch ein Trugschluss.»
«Deutschschweizer sind treue Seelen»
Je nach Sprachregion ist das Verhältnis der Kunden zur Bank unterschiedlich. «Deutschschweizer sind treue Seelen, ennet des ‹Röstigrabens› ist man Banken gegenüber kritischer eingestellt», wird Scherrer weiter zitiert.
Kreditgebende Bank in der Deutschschweiz meist auch Hausbank
Gemäss Umfrage fungiere unter deutschsprachigen Hausbesitzern die kreditgebende Bank in der Regel gleichzeitig als Hausbank, wo sich beispielsweise auch das Lohnkonto des Grundpfandschuldners befindet. Während dies für drei Viertel der befragten Hypo-Kunden aus der Deutschschweiz zutreffe, sind es bei den Westschweizer Kunden 60 und bei den italienischsprachigen Kunden sogar nur 56 Prozent.
Tessiner achten mehr auf den Preis
Besonders für die Tessiner war der Preis das entscheidende Argument für die Wahl ihres Vertragspartners. 37% von ihnen erklärten, dass für sie der von der Bank offerierte Zins ausschlaggebend war. In der Romandie waren es 29%, während es in der Deutschschweiz gerade mal 14% waren.
Gute Beratung und Kontakt zu Kundenberater in der Deutschschweiz wichtig
Für Deutschschweizer Hypo-Kunden ist das vom Kreditinstitut angebotene Gesamtpaket entscheidend dafür, ob es zu einem Vertragsabschluss kommt. Der persönliche Kontakt zum Kundenberater oder eine gute Beratung seien in der Deutschschweiz noch wichtiger als ein tiefer Zins, hiess es weiter.
Für die repräsentative Umfrage wurden von Marktforschungsinstitut GfK zwischen Ende Januar und Anfang Februar 1’200 Hypothekenbesitzer in allen drei Sprachregionen befragt. (awp/mc/pg/26)