NYSE: Die weltgrösste Börse feiert ein erfolgreiches Debut

Bereits in den ersten Handelsminuten stieg der Kurs deutlich, die Aktie gewann zuletzt 12,16 Prozent auf 72,06 Dollar. Der Vorstandsvorsitzende der «neuen» NYSE Group , John Thain, gehörte zu den ersten Käufern der Aktie und erwarb 100 Stück zum Eröffnungskurs von 67 Dollar.


Gefragte Papiere
Die Papiere waren sehr gefragt, über 12 Millionen Anteile wechselten in den ersten Handelsstunden den Besitzer. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 140 sei die Aktie allerdings sehr hoch bewertet, gaben Börsianer zu bedenken. In den nächsten sechs Wochen soll durch die grossen Investmenthäuser Merrill Lynch, Morgan Stanley, Lehman Brothers und JP Morgan als Konsortialführer eine zweite Platzierung von Aktien erfolgen, kündigte NYSE-Chef John Thain an.


Bereit, die Welt zu erobern
Die Stimmung auf dem Parkett war allerdings geteilt: Zur Eröffnung gab es Beifallsrufe, es waren aber auch Proteste zu hören. Diese waren Händlern zufolge gegen die 1.366 Mitglieder der NYSE gerichtet. Jeder von ihnen hatte vor dem Börsengang 80.000 Aktien im Gegenwert von rund 5,6 Millionen Dollar sowie eine Barzahlung von 350.00 0 Dollar erhalten. «Es gibt immer abweichende Meinungen», kommentierte ein Händler das Geschehen. Ein anderer Marktteilnehmer äusserte sich euphorisch: «John Thain ist nun bereit, die Welt zu erobern.» Der Börsenmanager hatte bereits angekündigt, sowohl in den USA als auch in anderen Ländern zukaufen zu wollen.


Zusammenschluss mit Archipelago
Mit dem Börsengang endet für den NYSE nach 213 Jahren das Dasein als «exklusiver Club» und das moderne elektronische Handelszeitalter hält Einzug. Allerdings soll der traditionelle Parketthandel beibehalten werden. Den Weg bereitet hatte die Fusion des Börsenbetreibers mit der Archipelago Holdings Inc. und ihrem erfolgreichen elektronischen Wertpapier- Handelssystem. Larry Trainor, Mitglied der NYSE, sieht den Zusammenschluss mit Archipelago als richtigen Schritt: «Es ist gut für die Börse, es ist gut für das Geschäft. Es ist der einzige Weg, um zu überleben». (awp/mc/ab)

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