Am Donnerstag wollte er mit einer Rede in einem Stadion in Denver die heisse Phase des Wahlkampfs gegen seinen Konkurrenten John McCain eröffnen. Obama ist der erste schwarze Politiker in der Geschichte der USA, der von einer der beiden grossen Parteien in die Präsidentschaftswahl geschickt wird. Die Versammlung in Denver begann zunächst mit einer Abstimmung nach Einzelstaaten, bei der sich die erwartete klare Mehrheit für Obama abzeichnete. Als New York an der Reihe war, beantragte Senatorin Hillary Clinton, die weitere Wahl abzubrechen und Obama per Akklamation zum Kandidaten zu bestimmen. Die Menge feierte die Entscheidung mit dem Sprechchor «Yes we can» – dem Zuversicht verbreitenden Motto Obamas seit Beginn des Wahlkampfs im Januar.
«Weil Obama auf der richtigen Seite der Geschichte steht»
Bill Clinton Einen Tag nach seiner Frau Hillary schwor auch Expräsident Bill Clinton die eigenen Anhänger auf die Wahl von Obama ein. Dieser habe «eine bemerkenswerte Fähigkeit, die Menschen zu inspirieren», sagte Clinton. «Meine Kandidatin hat am Ende nicht gewonnen», bemerkte er zum Ausgang des Vorwahlkampfs. Jetzt wolle er aber, dass sich jeder der 18 Millionen Wähler von Hillary Clinton im Herbst für Obama entscheide. Der Expräsident wies die Warnungen führender Republikaner zurück, dass der 47-jährige Obama zu unerfahren sei, um Oberbefehlshaber der Vereinigten Staaten zu werden. Dies sei vor seiner Wahl zum US-Präsidenten auch über ihn gesagt worden, erklärte Clinton und fügte hinzu: «Es hat 1992 nicht funktioniert, weil wir auf der richtigen Seite der Geschichte waren. Und es funktioniert 2008 nicht, weil Barack Obama auf der richtigen Seite der Geschichte steht.»
Auch Biden per Akklamation zum Vize-Kandidaten bestimmt
Als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten wurde Joe Biden bestimmt, ebenfalls per Akklamation. Biden bezeichnete Obama als einen klugen Führer, der die für Amerika notwendigen Änderungen herbeiführen könne. Der Senator von Delaware sagte den Delegierten, er habe von Obama viel gelernt, als er sich Anfang des Jahres in Konkurrenz zu diesem um die Präsidentschaftskandidatur beworben habe. Obama lebe von der Überzeugung, dass eine unerträglich gewordene Situation nicht länger akzeptiert werden müsse. «Wir haben die Kraft, sie zu ändern», sagte Biden. (mc/ps)