Obama und Brown fordern globales Handeln
«Die Regierungen müssen handeln», sagte Obama auf einer gemeinsamen Pressekonferenz wenige Stunden vor Beginn des G20-Gipfels..
«Halbheiten» verboten
«Wir können die Herausforderung nur gemeinsam meistern», sagte der US-Präsident. «Halbheiten» seien jetzt nicht erlaubt. Noch sei unklar, wann «die schwerste Krise seit dem Zweiten Weltkrieg überwunden werde, aber «2009 wird ein hartes Jahr», sagte Obama, der am Vorabend mit seiner Frau Michelle in London angekommen war, der ersten Station seiner achttägigen Reise nach Europa und in die Türkei. Er sei gekommen sei, «um zuzuhören, nicht um zu belehren», sagte Obama. Allerdings «dürfen wir nicht versäumen, zu führen». Differenzen zwischen den G20-Staaten über neue Konjunkturprogramme nannte er «gewaltig übertrieben». Das Gipfeltreffen werde einen weitgehenden Konsens bringen.
Brown rechnet mit harten Verhandlungen
Brown sprach allerdings davon, dass er auf dem am Mittwochabend beginnenden G20-Gipfel mit «harten Verhandlungen» rechne. Die Welt erwarte aber klare Ergebnisse des Gipfeltreffens. «Wenn wir nicht handeln, wird alles nur schlimmer», warnte er. Im Unterschied zu der grossen Depression in den 30er Jahren begegne die Staatengemeinschaft diesmal umgehend und gemeinsam der Krise. Insgesamt investierten die Regierungen in der Welt über zwei Billionen Dollar zur Ankurbelung der Wirtschaft, sagte der Premierminister.
Neue Regulierungen für die Finanzwirtschaft
Auf dem G20-Gipfel müssten nach den Worten des britischen Regierungschefs neben weiteren Massnahmen zur Belebung der Konjunktur zudem neue Regulierungen für die internationale Finanzwirtschaft beschlossen werden: «Ohne Überwachung wird sich die Wirtschaft nicht erholen», sagte Brown. Notwendig sei vor allem die bessere Kontrolle von Hedgefonds und Steueroasen. Zudem müsse es auf dem Gipfel eine deutliche Absage an protektionistische Massnahmen zum Schutz heimischer Volkswirtschaften geben.
Brown glaubt nicht an Sarkozys Drohungen
Brown zeigte sich zuversichtlich, dass Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy nicht wie angedroht den Gipfel verlassen werde, falls es in London keine Einigung über neue Regeln für den Finanzsektor geben sollte. Er sei davon überzeugt, dass es einvernehmliche Beschlüsse geben werde, sagte der britische Premier.
«Besondere Beziehungen»
Obama hob auf der Pressekonferenz mehrfach die «besonderen Beziehungen» zwischen den USA und Grossbritannien und seine «Freundschaft» zu Brown hervor. Nach dem Besuch des britischen Premiers vor einigen Wochen in Washington hatte die Medien beider Länder über Verstimmungen in London über einen angeblich zu unterkühlten und unachtsamen Empfang berichtet. (awp/mc/pg/25)