Obama und McCain versprechen rasche Wall-Street-Reform
Beide machten ein veraltetes und mangelhaftes Regulierungssystem für den schweren Einbruch verantwortlich, Obama zugleich aber auch eine nunmehr fast acht Jahre lange republikanische Politik, die Reiche auf Kosten aller anderen begünstigt habe.
«Eigensucht, Habsucht und Korruption an der Wall Street»
McCain sagte am Dienstag dem Sender CNN: «Es wird eine Erholung geben.» Aber derzeit steckten die USA als Folge von «Eigensucht, Habsucht und Korruption an der Wall Street» zweifellos in einer Krise. Regulatoren an den Schalthebeln hätten offensichtlich «geschlafen». McCain setzte sich dafür ein, die Aufsichtsbehörden zu konsolidieren und, wenn nötig, zu verstärken. Bereits am Montag hatte er nach Medienberichten versprochen, an der Wall Street «aufzuräumen» und die nötigen Reformen im Fall seines Wahlsieges am 4. November bereits in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit einzuleiten.
Das Resultat der Politik der letzten acht Jahre
Obama nannte die Krise einen «weiteren Beweis dafür, dass zu viele in Washington und an der Wall Street ihr Haus nicht in Ordnung gehalten haben». Acht Jahre lang habe es eine Politik gegeben, «die Verbraucherschutz zerstört, Aufsicht und Regulierung gelockert und aufgeblähte Bonusse für Topmanager gefördert hat, während die Mittelklasse ignoriert wurde». Das Ergebnis sei die schwerste Finanzkrise seit der Grossen Depression in den 30er Jahren.
Der Demokrat prangerte weiter an, dass es kein übergreifendes Konzept zur «Eindämmung» der Krise sondern nur «Flickschusterei» gebe. Wie McCain will auch Obama die Regulierungsbehörden miteinander verknüpfen und ein transparenteres Aufsichtssystem schaffen. (awp/mc/pg/29)