OC Oerlikon mit deutlich mehr Umsatz
Der Gewinn legte aber deutlich verhaltener zu, was der Konzern mit den einmaligen Kosten für die Übernahme von Saurer begründet. Darüber hinaus soll die Sparte Oerlikon Optics innerhalb der nächsten zwölf Monate verkauft werden. Der Umsatz stieg im Berichtsjahr auf 5’629 (VJ 4’684) Mio CHF. Der EBIT kletterte um 15% auf 496 Mio CHF und der Reingewinn stieg auf 319 (302) Mio CHF. Daraus errechnet sich ein Gewinnanstieg von 4,3%. Der Bestellungseingang wird mit 6’041 (5’220) Mio CHF (+16%) ausgewiesen. Mit diesem Zahlenset hat Oerlikon die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten verfehlt.
Keine Angaben zu Dividende
Über eine allfällige Dividendenausschüttung wird in der Mitteilung nichts ausgesagt. Die Leistungsfähigkeit des Konzerns sei durch zahlreiche Anpassungen von Organisation und Prozessen weiter erhöht worden. Oerlikon Solar habe die Zielsetzungen mehr als erreicht und sich optimal aufgestellt, um die hohe Marktnachfrage dauerhaft bedienen zu können. Die Übernahme von Saurer habe sich schon 2007 als erfolgreich erwiesen, erklärt Verwaltungsratspräsident Georg Stumpf. Im Segmentvergleich erzielte Oerlikon Textile das beste Resultat seiner Geschichte mit einem Rekordanstieg des Umsatzes auf 2’719 Mio CHF (+27% pro forma). Ursache dafür war vor allem der Boom im Stapelgarnmarkt in den asiatischen Märkten sowie die hohe Innovationskraft des Segments.
Boomendes Solargeschäft
Das Segment Oerlikon Coating habe vor allem von einem rasanten Wachstum im Beschichtungsgeschäft sowie durch die mehr als Verdopplung des Umsatzes im Solargeschäft profitiert. Oerlikon Solar steigerte den Umsatz auf über 300 Mio CHF und verzeichnete erste Aufträge aus Asien. Mit Micromorph-Tandem sei zudem die nächste Technologiegeneration eingeführt worden. Innerhalb der untergeordneten Business Unit Oerlikon Systems wurde das Blu-ray-Geschäft an die Singulus Technologies verkauft.
Segment Vacuum: Eigenerwartungen übertroffen
Das Segment Oerlikon Vacuum habe das allgemeine Marktwachstum übertroffen und erreichte mit einem Wachstum von 6% einen Umsatz von 458 Mio CHF. Vor allem die Positionierung in der Prozessindustrie sowie im stark expandierenden Solarmarkt sei für diese positive Entwicklung massgeblich. Oerlikon Drive Systems profitierte damit vor allem von der starken Nachfrage auf dem Agrar- und Industriesektor.
«Erfreuliche Entwicklung» bei Oerlikon Components
Oerlikon Components habe im zweiten Halbjahr 2007 eine erfreuliche Entwicklung erzielt und konnte durch eine Produktoffensive von Oerlikon Esec und weiterhin starkes Wachstum bei Oerlikon Space die Verlangsamung des ersten Halbjahrs ausgleichen. Darüber hinaus wurde entschieden, Oerlikon Optics innerhalb der kommenden zwölf Monate zu veräussern. Die Gründe hierfür lägen in den geringen Wachstumsperspektiven für das Rückprojektions-TV-Geschäft, der nicht zukunftsträchtigen strategischen Positionierung sowie der Komplexität des optischen Komponentengeschäfts, das nicht mehr der Portfoliostrategie des Oerlikon-Konzerns entspreche.
«Perspektiven positiv»
Für 2008 erwartet Oerlikon einen Umsatz von über 6 Mrd CHF, bei einem weiteren Anstieg des operativen Ergebnisses, erläutert Stumpf die Zielgrössen für das laufende Geschäftsjahr. Bis spätestens 2009 prognostiziert der Konzern eine Gewinnmarge von über 10%. Trotz «unübersehbarer Anzeichen» einer konjunkturellen Abschwächung blieben die Perspektiven für Oerlikon «positiv», wird Konzernchef Uwe Krüger in der Mitteilung zitiert. Grund sei die Tätigkeit des Konzerns in strukturellen Wachstumsfeldern, welche mittel- und langfristig einen «soliden Zuwachs von Umsatz und Ertrag» ermöglichen sollen. Auf Ebene der Segmente sollen Produktneuerungen, regionale Expansion oder gezielte Akquisitionen die Profitabilität weiter verbessern. (awp/mc/ps)