Die SWX ermittelt deshalb wegen einer möglichen Verletzung des Kotierungsreglements, wie die Börse am Donnerstag mitteilte. Die Dauer des Untersuchungsverfahrens sei nicht bestimmt, die SWX werde über den Ausgang des Verfahrens informieren.
2’300 Call-Optionen auf Oerlikon-Aktien von Chef Limberger
Oerlikon-Sprecher Burkhard Böndel sagte auf Anfrage der SDA, es gehe um etwa 2`300 Call-Optionen auf Oerlikon-Aktien von Konzernchef Limberger. Er hatte diese als Verwaltungsratsmitglied für das Jahr 2004 bekommen und im vergangenen August ohne Meldung an die SWX eingelöst.
Organisatorischer Fehler
Es habe sich um einen organisatorischen Fehler gehandelt, den Oerlikon vier Wochen nach der Veräusserung selbst entdeckt und gemeldet habe, erklärte Böndel. Es seien entsprechende Schritte eingeleitet worden, um solche «Pannen» künftig zu vermeiden.
Meldepflicht für Transaktionen mit Aktien des eigenen Unternehmens
Seit Mitte 2005 müssen Manager und Verwaltungsräte Transaktionen mit Wertpapieren des eigenen Unternehmens bei der Schweizer Börse SWX offenlegen. Von OC Oerlikon respektive Unaxis findet sich in den verfügbaren Meldungen seit November letzten Jahres kein entsprechender Eintrag.
Prominentester Fall: Swisscom
Die SWX hat bereits gegen diverse Unternehmen Untersuchungen wegen einer möglichen Verletzung der Offenlegungspflicht geführt. Prominentester Fall ist der ehemalige Swisscom- Verwaltungsratspräsident Markus Rauh. Rauh hatte Ende 2005, nur zwei Tage bevor der Bundesrat der Swisscom Ausland-Engagements praktisch untersagte, Put-Optionen auf Swisscom-Aktien gekauft, um damit den Wert seines Aktienpakets abzusichern. Rauh hatte diesen Deal zu spät gemeldet, worauf die Börse der Swisscom einen Verweis erteilte. Wegen des Verdachts auf Insider- Geschäfte leiteten die Eidgenössische Bankenkommission und die Zürcher Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen Rauh ein. (awp/mc/ar)