OC Oerlikon verkauft Raumfahrtsparte an Ruag

Das Geschäft soll Mitte 2009 abgewickelt werden, wie die beiden Unternehmen in einer gemeinsamen Mitteilung vom Dienstag schreiben. Die Kartellbehörden müssen der Transaktion zuerst aber noch zustimmen. Der Verkauf des Geschäfts ist für den in Schwierigkeiten steckenden Konzern eine weitere Massnahme, um wieder profitabel zu werden. OC Oerlikon will sich künftig nur noch auf die wesentlichen Geschäftssparten konzentrieren und strafft entsprechend das Portfolio.


Raumfahrtsparte kein Oerlikon-Kerngeschäft
So zähle Oerlikon Space nicht zum Kerngeschäft, heisst es in der Mitteilung. Die Umsätze seien im Verhältnis relativ gering und die Produkte und Verfahren hätten nur wenig Gemeinsamkeiten mit den Kernkompetenzen um Oberflächen- und Grenzflächentechnologien.


Sämtliche Mitarbeiter von Ruag übernommen
«Die Transaktion stärkt unsere Kapitalbasis und geht verantwortungsbewusst mit allen Beteiligten um», lässt sich Oerlikon-Konzernchef Uwe Krüger in der Mitteilung zitieren. Alle bei Oerlikon Space beschäftigten 380 Mitarbeiter in der Schweiz werden von Ruag übernommen. Während OC Oerlikon mit der Geschäftssparte Balast los wird, kann Ruag mit dem Zukauf seine Position in der europäischen und US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtindustrie «in erheblichem Masse» verstärken.


Verkauf überrascht nicht
Für die Bank Vontobel kommt der Verkauf des Space-Geschäfts nicht überraschend. Oerlikon habe seine diesbezügliche Absicht verschiedentlich erwähnt und Ruag sei bereits als potenzieller Käufer gehandelt worden, schreiben die Analysten. Der Verkauf löse zwar nicht sämtliche finanziellen Probleme von Oerlikon, sei aber ein Schritt in die richtige Richtung zur Straffung des Portfolios und zur Stärkung der Bilanz. Entsprechend legten die Aktien am Dienstagvormittag zu: Nach 11 Uhr standen sie mit über 6% bei 66,50 CHF im Plus.


Schwierige Zeiten für Oerlikon
OC Oerlikon hat 2008 einen Jahresverlust von 422 Mio CHF eingefahren. Der Konzern kündigte darum schon früher an, Unternehmensbereich abzustossen. So hat sich das Unternehmen Anfang Jahr von seinem Halbleitergeschäft getrennt. Im Vorjahr hatte OC Oerlikon auch die Geschäfte Optics, Blue Ray und Festplatten verkauft. Momentan steht ein Verkauf der beiden erst 2006 zugekauften Divisionen Textilmaschinen und Getriebe zur Diskussion. (awp/mc/ps/01)

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