Mit der Gründung eines mit namhaften Wissenschaftlern besetzten Beratergremiums will er sich stärker mit internationalen Forschungsinstituten vernetzen.
Topshots der Wissenschaft
Geleitet wird das «Scientific Advisory Board» vom Frankfurter Physiker Werner Martienssen, Doktorvater zweier Nobelpreisträger. Dazu kommen der Chemiker Peter Chen (ETH Zürich), der Physiker Albert Pisano (Berkeley), der Maschinenbauexperte Christian Brecher (Aachen) und der Computerwissenschaftler Georg Färber (München).
Schwerpunkt umweltfreundliche Technologien
Für einen Konzern wie OC Oerlikon sei Innovation von herausragender Bedeutung, sagte Konzernchef Uwe Krüger am Freitag vor den Medien in Zürich. Schwerpunkte seien die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien sowie die intensivere Anwendung der Nanotechnologie.
Solartechnik mit Boomfaktor
Als Beispiel für Innovation nannte Krüger das Solargeschäft, wo einige «sture Köpfe» Technologien aus dem Display-Bereich auf den Solarbereich anwenden wollten: Mit dem Resultat, dass OC Oerlikon mit der Dünnschicht-Solartechnik über ein rasant wachsendes Geschäft mit gutem technologischen Vorsprung auf die Konkurrenz verfüge.
Schwerpunkt in der Entwicklungsabteilung
OC Oerlikon beschäftigt in seinen Forschungs- und Entwicklungsabteilungen derzeit über 1500 Mitarbeitende und hat 2007 über 250 Mio CHF – das sind 4,7% des Umsatzes – investiert. Dabei habe sich das Unternehmen bisher auf produktnahe Tätigkeiten konzentriert, so Krüger. Die Zeit, wo Grossfirmen wie General Electrics, IBM oder Siemens selbst Grundlagenforschung in Grosslabors betrieben sei vorüber, sagte Martienssen. Mit einer dezentralen Organisation der Forschung sei eine Firma auch deutlich beweglicher: «Man kann sich Experten suchen, sobald ein Thema auftritt.»
Auch die Nanotechnologie ist eine tolle Option
Die «wissenschaftliche» Klammer um die verschiedenen Tätigkeiten von OC Oerlikon sieht Martienssen in den Themen Materialien und Steuerung komplexer Systeme. Gerade mit der Nanotechnologie böten sich OC Oerlikon Möglichkeiten zur Manipulation der Eigenschaften von Oberflächen von der Halbleiter- bis zur Textilbranche. Für die Wissenschaft sei die Nanotechnologie wie für Kinder ein Baukasten, der statt der traditionellen vier Sorten Bauklötze plötzlich tausende verschiedener Sorten biete, schwärmte der Physiker: «Es bietet sich eine Fülle verschiedenster Möglichkeiten.» Auch OC Oerlikon könne immer wieder auf Neuland vorstossen. (awp/mc/th)