OECD: Düstere Aussichten für Arbeitsmarkt

Dies entspreche einer Erwerbslosenquote von rund zehn Prozent, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mit. Bereits im Juni lag die OECD-Arbeitslosenquote bei 8,3 Prozent und damit auf dem höchsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg.


5 Mio. Arbeitslose in Deutschland
In Deutschland wird die Arbeitslosenquote nach OECD-Schätzung im vierten Quartal 2010 auf 11,8 Prozent steigen, die Arbeitslosenzahl auf rund 5 Millionen. Im Juni und Juli dieses Jahres lag die Quote noch bei 7,7 Prozent. Im Gegensatz zu Ländern wie Irland, Japan, Spanien und den USA stehe Staaten wie Deutschland und Frankreich der schlimmste Anstieg noch bevor, schreiben die Arbeitsmarktexperten. «Es ist unerlässlich, dass die Regierungen in den kommenden Monaten Arbeitssuchenden zur Seite stehen», sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría.


Spanien und Irland besonders betroffen
Wenn sich die Befürchtungen der OECD bewahrheiten, wird die Zahl der Arbeitslosen in den OECD-Staaten bis Ende 2010 nahezu doppelt so hoch sein wie Ende 2007. Es sei in diesem Zeitraum mit 25,5 Millionen zusätzliche Erwerbslosen zu rechnen. Mit besonders hohen Arbeitslosenquoten wird in Spanien (19,8 Prozent) und Irland (15,1) gerechnet. Für Japan prognostizieren die Experten hingegen nur eine Quote von 5,8 Prozent.


Überdurchschnittlich viele Langzeitarbeitslose in Deutschland
Bei der Langzeitarbeitslosigkeit liegt Deutschland bereits heute deutlich über dem OECD-Schnitt. So gaben 2008 mehr als 50 Prozent der Arbeitslosen an, dass sie seit mehr als einem Jahr nach einem Job suchen, im OECD-Schnitt waren es 26 Prozent. Das deutsche Konjunkturpaket und die massive Nutzung von Kurzarbeit hätten die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Beschäftigung zwar abgefedert. Wenn der Aufschwung nicht schnell an Fahrt gewinne, werde die Arbeitslosigkeit aber deutlich steigen. Von Anfang 2008 bis Ende 2010 sei mit zusätzlichen 1,8 Millionen Arbeitslosen zu rechnen.


Kurzarbeit als potenzielles Hindernis für wirtschaftliche Erholung
Kurzarbeit bezeichnete die OECD als potenzielles Hindernis für die wirtschaftliche Erholung. Nicht überlebensfähige Unternehmen dürften nicht zu lange alimentiert werden. Kurzarbeit sollte nur zeitlich befristet eingesetzt werden. (awp/mc/pg/27)

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