OECD: Hohe Rohstoffpreise machen Weltwirtschaft zu schaffen
Ein knapperes Kreditangebot, niedrigere Einkommen, weniger Exporte sowie der Verlust von Marktanteilen überschatten die Wirtschaft in der Eurozone. In diesem Jahr werde die Wirtschaft der OECD-Staaten um 1,8 Prozent wachsen, prognostiziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in ihrem Wirtschaftsausblick vom Donnerstag. 2009 werde sich das Wachstum auf 1,7 Prozent belaufen.
Eurozone: Noch 1,4 Prozent Wachstum 2009
Im Euroraum wird die Wirtschaft im laufenden Jahr um 1,7 Prozent expandieren, im kommenden Jahr um 1,4 Prozent. Auch für Deutschland trübte die OECD ihre Prognose ein. So sinkt das Wachstum in der Bundesrepublik von 2,6 auf 1,9 Prozent im laufenden Jahr. 2009 soll die Wirtschaft um 1,1 Prozent expandieren. Die US-Wirtschaft bremst im laufenden Jahr von 2,2 auf 1,2 Prozent weiter deutlich ab. Im zweiten Quartal schrumpft die Wirtschaft sogar um -0,5 Prozent. Da das dritte Quartal allerdings wieder ein Plus von 0,7 Prozent verzeichnet, kann nach gängiger Meinung noch nicht von einer Rezession gesprochen werden.
Appell an Regierungen
Trotz der hohen Energie- und Nahrungsmittelpreise appellierte die OECD an die Regierungen, nicht zu intervenieren. Das freie Spiel von Angebot und Nachfrage dürfe nicht gestört werden, damit auf den Märkten ein besseres Gleichgewicht entstehen könne. Ebenso müssten die Staaten dem Druck widerstehen, mit steuerlichen Anreizen die Konjunktur anzukurbeln. Besonders für den Euroraum warnten die Experten angesichts des Inflationsdrucks vor derartigen Schritten. Vor allem die hohen Rohstoffpreise hätten zu einer anhaltenden Beschleunigung der Teuerung geführt. Einer der Hauptgründe für den Preisanstieg sei das robuste Wachstum in den Schwellenländern. Dort lasse der Aufwärts-Trend zwar etwas nach, bleibe aber besonders in China kräftig.
Wieder mehr Arbeitslose
Die Zahl der Arbeitslosen (laut Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung) wird dem Bericht zufolge im OECD-Raum in diesem Jahr von 5,6 auf 5,7 Prozent und 2009 auf 6 Prozent ansteigen. In den USA steigt sie in diesen zwei Jahren von 5,4 auf 6,1 Prozent. Im Euro-Raum sinkt sie zunächst von 7,4 auf 7,2 Prozent, steigt 2009 aber wieder auf 7,4 Prozent. Auch in Deutschland soll die Erwerbslosenquote in diesem Jahr von 8,3 auf 7,4 Prozent fallen und im kommenden Jahr auf diesem Wert verharren. (awp/mc/ps)