So stieg der Gewinn von Royal Dutch Shell trotz einer gesunkenen Produktion stärker als von Experten erwartet. Auch der TOTAL-Gewinn übertraf die Expertenerwartung.
Rekordhoch
Die Aktie des französischen Unternehmens gehörte am Donnerstag zu den grössten Gewinnern im EuroSTOXX 50 . Der Wert des Indexschwergewichts näherte sich damit wieder dem im April erreichten Rekordhoch. Die Experten der Citigroup empfahlen die TOTAL-Titel, das teuerste Unternehmen in der Eurozone, weiter zum Kauf, da sich die Aktie zuletzt schwächer als Papiere anderer Ölkonzerne entwickelte. Die in Amsterdam und London notierten Aktien von Royal Dutch Shell legten ebenfalls deutlich zu.
Gewinn vor allem in der Fördersparte
Der britisch-niederländische Konzern, der im vergangenen Jahr noch unter den Skandalen über die Neubewertung von Ölreserven litt, verdiente im ersten Quartal mit 6,9 Milliarden Dollar rund drei Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz kletterte um fünf Prozent auf knapp 76 Milliarden Dollar, obwohl die Produktion im Jahresvergleich um drei Prozent auf 3,746 Millionen Barrel am Tag sank. Wie auch andere Ölkonzerne stieg der Gewinn bei Royal Dutch Shell vor allem in der Fördersparte. Bis 2009 will der Konzern die Produktion auf 3,8 bis 4,0 Millionen Barrel am Tag hochfahren. Damit bestätigte Royal Dutch Shell die bisherige Prognose. 2005 förderte das Unternehmen 3,52 Millionen Barrel am Tag. Royal Dutch Shell will im laufenden Jahr 19 (2005: 15,6) Milliarden Dollar investieren und die Investitionen 2007 auf 21 Milliarden ausbauen. Der Konzern kündigte zudem an, beim Aktienrückkauf das bisherige Ziel von fünf Milliarden Euro zu übertreffen.
3,7 Milliarden Euro Überschuss bei TOTAL
Bei TOTAL stieg der Überschuss in den ersten drei Monaten des Jahres um 15 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro, während der Umsatz um 25 Prozent auf knapp 40 Milliarden Euro kletterte. Der bereinigte operative Gewinn sei um 24 Prozent auf 6,78 Milliarden Euro geklettert. Das Unternehmen profitierte vor allem von einem starken Gewinnanstieg im Fördergeschäft. Hier legte der bereinigte Gewinn um ein Drittel auf 2,4 Milliarden Euro zu, während er im Ölverkauf um vier Prozent auf 650 Millionen Euro sank. TOTAL hatte im Februar eine Dividendenerhöhung um ein Fünftel auf 6,48 Euro je Aktie sowie einen Aktiensplit im Verhältnis vier zu eins angekündigt. Die Aktie notierte am Donnerstag um rund zwei Prozent auf 223,53 Euro und näherte sich damit dem Rekordhoch vom April bis auf rund sechs Euro. (awp/mc/gh)