Besonders der schwache Dollar, Sorgen um ausreichende Lagerbestände sowie politische Turbulenzen hatten den Preis zuletzt deutlich angeheizt. Der Goldpreis durchbrach am Mittwoch den fast 28 Jahre alten Höchststand und kostete in der Spitze über 860 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm).
Rekordpreis nur äusserst kurz
Beim Öl währte der Rekordpreis nur äusserst kurz. Im weiteren Handelsverlauf an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) gab er wieder etwas nach. In der Folge lag er bei rund 99,30 Dollar – ein Plus von 3,4 Prozent gegenüber der Preisfeststellung am Montag. Der bisherige Rekord betrug laut Bloomberg 99,29 Dollar je Barrel und stammte vom 21. November.
Nordseeöl auf vorher nie erreichte Höhen
Auch das Nordseeöl der Sorte Brent kletterte mit 97,74 Dollar auf vorher nie erreichte Höhen. Zuletzt kostete ein Barrel 97,55 Dollar. Das waren 3,08 Dollar mehr als am Montag.
Nigeria-Unruhen
Ein Grund für die Rekordjagd des Ölpreises sei die steigende Gewalt im wichtigen Erzeugerland Nigeria, sagten Händler. Dies schüre Ängste vor einer mangelhaften Versorgung mit Rohöl. Auch die Erwartung, dass die US-Ölvorräte die siebte Woche in Folge sinken, beflügle den Preis. Die Lagerdaten werden an diesem Donnerstag veröffentlicht. Der fallende Dollarkurs treibt den Preis zusätzlich nach oben, da Rohöl weltweit in der amerikanischen Währung notiert wird.
Schnelles Ende der Preisrallye nicht erwartet
Beim Gold nannten Händler die Unsicherheit an den Finanzmärkten, die Dollarschwäche und politische Spannungen als Grund. Ein schnelles Ende der Preisrallye erwarten Experten nicht. Der bisherige Rekord vom 21. Januar 1980 lag bei 850 Dollar. Im Jahr 2007 war der Goldpreis bereits um über 30 Prozent geklettert. Zum Handelsstart 2008 am Mittwoch legte Gold um knapp 3 Prozent zu.
Fonds stocken offenbar Positionen auf
«Der kräftige Anstieg signalisiert, dass Fonds angesichts der Spannungen in Pakistan und der anhaltenden Unsicherheit an den Finanzmärkten ihre Positionen offenbar aufstocken», sagte Analyst Jon Nalder von Kitco Bullion. Die Hausse sei derzeit nicht grundsätzlich zu bremsen, meint Commerzbank-Experte Eugen Weinberg. Er hält einen Preis von 900 Dollar je Feinunze oder auch mehr für durchaus möglich. (awp/mc/gh)