Ölpreis rutscht trotz Eskalation im Gasstreit – Unerwartet hohe Ölreserven

Unmittelbar vor der Veröffentlichung der neusten Lagerdaten aus den USA stand der US-Ölpreis noch bei 47 Dollar, nachdem er in den vergangenen Handelstagen wegen des Gasstreits und dem Nahost-Konflikt noch massiv gestiegen war. Auch an der Rohstoffbörse in London ist der Preis für Rohöl der Nordsee-Sorte Brent deutlich unter die Marke von 50 Dollar gerutscht und kostete zuletzt 47,92 Dollar. Das sind 2,61 Dollar weniger als am Vortag. Der Preisrutsch an den Ölmärkten setzte unmittelbar nach der Veröffentlichung der neusten Daten zu den Ölreserven in den USA ein. Nach Angaben des US-Energieministeriums sind die amerikanischen Vorräte an Rohöl um 6,7 Millionen Barrel auf 325,4 Millionen Barrel gestiegen. Die Markterwartung lag dagegen laut Experten nur bei einem Anstieg der Ölreserven um 1,0 Million Barrel.


Verhandlungen im Gasstreit am Donnerstag
Zuvor war ausserdem bekannt geworden, dass Russland und die Ukraine über die Beilegung des eskalierten Gas-Konflikts verhandeln wollen. Dies sagte der Chef des ukrainischen Gaskonzerns Naftogas, Oleg Dubina, nach Angaben der Agentur Interfax in Kiew. Am Morgen hatte sich die Lage noch weiter verschärft. Seit heute fliesst kein russisches Gas mehr über die Ukraine nach Westeuropa.


Russland und Ukraine stellen Zuverlässigkeit aufs Spiel
Unabhängig von den geplanten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine und einer möglichen Beilegung des Konflikts stellen beide Parteien nach Einschätzung der Commerzbank ihre Zuverlässigkeit als Energielieferanten aufs Spiel. «Die Implikationen dürften weitreichend sein», schreiben die Experten. Die klare Abhängigkeit von russischen Gasexporten werde die Europäer dazu zwingen, diese Lieferung künftig zu verringern und nach Alternativen zu suchen.


Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) zuletzt erneut deutlich gestiegen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel aus den Fördergebieten des Kartells 46,27 Dollar und damit 2,41 Dollar mehr als zum Wochenbeginn. Die OPEC berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von zwölf wichtigen Sorten der Mitgliedsländer. )( awp/mc/pg/19)

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