Händler nannten die deutliche Abschwächung des Dollar und geopolitische Gründe als Ursache für den Preisanstieg. Der Dollar war gegenüber dem Yen auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen gefallen. Auch gegenüber dem Euro gab der Greenback stärker nach und fiel auf ein Wochentief. Anlass für die Dollar-Verkäufe war laut Händlern unter anderem der Kurssturz der US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae am Vortag, als beide Aktien um über 20% einbrachen.
Geopolitische Sorgen
Aber auch geopolitische Sorgen zogen den Ölpreis nach oben. Zwar habe der Ölpreis auf die Auseinandersetzungen in Georgien nicht reagiert, obwohl durch das Land eine wichtige Pipeline verläuft. Doch der sich verschärfende Ton zwischen der NATO und Russland sowie die Unterzeichnung eines Abkommens für eine US-Raketenstationierung in Polen habe den Ölpreis beflügelt, hiess es am Markt.
Technisch überverkauft
«Marktteilnehmer hören diese Dinge und malen sich den schlimmsten denkbaren Fall aus wie z.B. bewaffnete Marschkolonnen in den Strassen von Warschau», sagte Rohstoffhändler Mike Fitzpatrick von MF Global in New York. «Wir sind technisch überverkauft und wir haben eine Erholung des Ölpreises erwartet», erläuterte Gene McGillian, Analyst bei TFS Energy. Der Streit zwischen der NATO und Russland hatte sich am Donnerstag weiter verschärft. Die russische Regierung hat die militärische Zusammenarbeit mit der Allianz eingefroren. Entsprechende Informationen seien aus Moskau eingegangen, sagte eine Sprecherin des Bündnisses in Brüssel. (awp/mc/gh/04)