Ein Barrel (159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete am Nachmittag zeitweise 66,90 Dollar und damit gut einen halben Dollar mehr als vor der Veröffentlichung der US-Lagerbestände. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 39 Cent auf 66,78 Dollar.
Benzinvorräte um 4,4 % gesunken
In der abgelaufenen Woche sind die Benzinvorräte in den Vereinigten Staaten nach Angaben des Energieministeriums überraschend stark um 4,4 Prozent gesunken. Händler hatten zuvor nur einen Rückgang um 1,6 Millionen Barrel erwartet. Bereits in der vergangenen Woche waren die Benzinvorräte um 2,5 Millionen Barrel abgeschmolzen.
Angst vor Versorgungsengpass
An den Ölmärkten richten die Händler den Fokus zunehmend auf die Entwicklung der Benzinvorräte. Sie fürchten in den USA einen Versorgungsengpass in den Sommermonaten. In der Ferienzeit schnellt der Benzinverbrauch in den Vereinigten Staaten erfahrungsgemäss stark in die Höhe.
Heizöl-Reserven deutlich gesunken
Neben den Benzinvorräten sind auch die Reserven an Heizöl mit 2,6 Millionen Barrel deutlich gesunken, teilte das Energieministerium weiter mit. Nur bei den Lagerbeständen an Rohöl gab es einen unerwartet starken Zuwachs von 2,1 Millionen Barrel. Hier hatten die Experten zuvor einen Anstieg von 1,1 Millionen Barrel erwartet.
Geopolitische Risiken belasten Handel
Noch zu Beginn der Woche hatte ein neuer Höhenflug den Ölpreis bis knapp unter die Marke von 68 Dollar steigen lassen. Neben den Benzinreserven in den USA belasten auch die geopolitischen Risiken den Handel an den Ölmärkten. Die anhaltenden Unruhen im wichtigen afrikanischen Förderland Nigeria und der schwelende Atom-Streit mit dem Iran halten den Ölpreis nach wie vor in der Nähe seines Höchststandes von 70,85 Dollar, dass an den Ölmärkten im Spätsommer 2005 für Aufregung sorgte.
OPEC-Öl günstiger
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist unterdessen gefallen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel am Dienstag im Durchschnitt 61,01 Dollar. Das waren 81 Cent weniger als am Montag. (awp/mc/pg)