Ein erneuter Anschlag auf eine Ölförderanlage in Nigeria habe den Ölpreis nach oben getrieben, sagten Händler. Der Mineralölkonzern Royal Dutch Shell habe daher die Förderung im Westen des Nigerdeltas teilweise eingestellt. Am Wochenende hatte sich die Lage noch etwas entschärft, nachdem vier Rebellengruppen ein Amnestieangebot der Regierung akzeptiert hatten. Danach können die Rebellen, die im Delta für eine grössere Beteiligung der armen Bevölkerung an den Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung kämpfen, auf Rehabilitation und Ausbildungsangebote hoffen.
Aussichten auf Konjunkturerholung als Preistreiber
Zudem hätten auch verbesserte Aussichten auf eine baldige Konjunkturerholung den Ölpreis nach oben getrieben, sagten Händler. In der Eurozone war der Economic Sentiment Index (ESI) im Juni von 70,2 Punkten im Vormonat auf 73,3 Punkte geklettert. Dies war der dritte Anstieg in Folge. Volkswirte hatten lediglich mit einer Aufhellung auf 70,8 Punkte gerechnet. Ein Erholung der Konjunktur würde auch die Nachfrage nach Rohöl steigern.
Auch OPEC-Öl teurer
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist weiter gestiegen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag im Durchschnitt 69,29 US-Dollar. Das sind 75 Cent mehr als am Donnerstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps/20)