Ölpreis steigt – Markt beurteilt mögliche Iran-Fortschritte skeptisch

Das waren 60 Cent weniger als zu Handelsschluss am Vortag. Am Donnerstag war der Ölpreis nach der Bekanntgabe von amerikanischen Lagerbestandsdaten bis auf 70,07 Dollar gefallen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 41 Cent auf 69,80 Dollar.


Skepsis über US-Angebot
Am Markt wachse die Skepsis über das Angebot der USA, unter bestimmten Bedingungen direkte Gespräche mit dem Iran aufnehmen zu wollen, sagten Händler. Auch die traditionell zu dieser Jahreszeit eintretende Nachfragespitze nach Benzin und die Ausfälle zweier US-Raffinerien in Texas sorgten für einen Preisanstieg.


OPEC-Beschluss bleibt wirkungslos
Am Donnerstag hatten sich die Aussenminister der fünf Vetomächte des Weltsicherheitsrats und Deutschlands im Atomkonflikt mit dem Iran auf ein umfassendes «Anreiz-Paket» geeinigt. Damit solle Teheran die Entscheidung «erleichtert» werden, die Urananreicherung einzustellen. Anderenfalls werde der Sicherheitsrat weitere Schritte gegen den Iran beschliessen. Die USA hatten am Mittwoch ihre Bereitschaft erklärt, an möglichen Verhandlungen mit Teheran teilzunehmen, falls der Iran die Urananreicherung beende.


Beschränkte Fähigkeit den Markt zu bewegen
Die Entscheidung der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC), seine bisherige Förderquote nicht zu senken, hatte Analysten zufolge keinen Einfluss auf die Ölpreise. Die Fähigkeit des Kartells, den Markt zu bewegen, sei derzeit beschränkt. Der DekaBank zufolge bestehen die Aufwärtsrisiken für die Ölpreise nach dem Beschluss fort. Mittelfristig dürfte jedoch die Entscheidung der OPEC für eine unveränderte Förderquote von täglich 28 Millionen Barrel zu einer Entspannung bei den Ölpreisen beitragen.


OPEC-Korbpreis unverändert
Der OPEC-Korbpreis blieb am Donnerstag praktisch unverändert. Ein Barrel OPEC-Rohöl habe im Durchschnitt 64,84 US-Dollar (Vortag: 64,88 Dollar) gekostet, teilte das OPEC-Sekretariat am Freitag in Wien mit. (awp/mc/ab)

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