Ölpreis steigt – Versorgungsängste, China-Nachfrage, Nahostkonflikt
Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 28 Cent auf 74,89 Dollar.
Angesichts von geschlossenen Raffinerien in Venezuela und den USA gibt es am Markt Händlern zufolge Angst vor Lieferengpässen. Wegen eines Sturmschadens musste der Ölkonzern ConocoPhillips Teile seiner Raffinerie in Illinois vorübergehend schliessen. In Amuay in Venezuela fällt eine Raffinerie nach einem Brand für mehrere Monate aus. Dort wird Benzin für Exporte in die USA verarbeitet.
Naher Osten bleibt Hauptsorge
«Die unmittelbarste Besorgnis des Marktes ist das Raffinerie-Problem», sagte Analyst Kevon Norrish von Barclays Capital. Aber auch der steigende Verbrauch in China sorge für Unterstützung beim Ölpreis. Im Juni war die Nachfrage in der Volksrepublik um 15 Prozent geklettert.
Auch der anhaltende Konflikt im Nahen Osten bleibe eine Hauptsorge des Marktes. Im Tagesverlauf hatte die israelische Armee nach schweren Gefechten die südlibanesische Hisbollah-Hochburg Bint Dschbeil eingenommen. Die Hisbollah feuerte unterdessen weiter Raketen auf den Norden Israels ab. Israel griff Ziele im Libanon an. In der Nacht zum 14. Juli war der US-Ölpreis angesichts der Auseinandersetzungen auf den Rekordstand von 78,40 Dollar gestiegen.
Der so genannte Korbpreis für OPEC-Rohöl sank zum Wochenanfang weiter. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel am Montag im Durchschnitt 67,99 US-Dollar im Vergleich zu 68,45 Dollar am Freitag. (awp/mc/pg)