Ölpreis über 60 US-Dollar

Der neue Preisschub vollziehe sich ohne fundamentale Gründe, so die übereinstimmende Aussage von mehrerer Händlern. Die Anleger wollten den Preis einfach über die wichtige Marke von 60 Dollar treiben, sagte PFC-Analyst Jamal Qureshi.


Im Abendhandel sprang der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI an der New Yorker Rohstoffbörse nur für kurze Zeit über die Marke von 60 Dollar. Danach schwächten sich die Käufe an den Ölmärkten etwas ab und der Preis rutschte wieder auf 59,65 Dollar. Das ist aber immer noch 2,69 Prozent mehr als am Vortag.


Keine nachvollziehbare Gründe

Der aktuelle Höhenflug stehe in keinem Zusammenhang mit fundamentalen Nachrichten, sagte auch Analyst Steve Bellino von Fimat Futures. An den Ölmärkten herrsche zwar die Sorge vor Engpässen bei der Versorgung mit Rohöl in der zweiten Jahreshälfte, aber diese starken Preiszuwächse seien mit der Nachfragesorge nicht zu erklären.

Hohe Lagerbestände

Trotz eines erneuten Rückgangs der Lagerbestände an Rohöl in den USA sind diese nach Einschätzung des Ölexperte James Williams von WTRG Economics ungewöhnlich hoch für diese Jahreszeit. Die Lagerbestände würden um neun Millionen Barrel über dem Durchschnittswert für diese Jahreszeit liegen. Die Bestandsdaten «sind in Ordnung», sagte Williams.

Erneutes Ansteigen
Heute kostete ein Barrel (159 Liter) leichtes US-Öl der Sorte WTI im asiatischen Handel bis zu 60,00 Dollar. Damit wurde das erst am Donnerstagabend erreichte Rekordhoch von 60,05 Dollar nur knapp verfehlt. Zuletzt lag der Barrel-Preis bei 59,89 Dollar.


«So lange die weltweite Nachfrage nach Öl hoch bleibt, können wir kurzfristig nicht mit einem deutlichen Preisrückgang rechnen», sagte Analyst Victor Shum vom Energieberater Purvin and Gertz. Für die zweite Jahreshälfte müsse mit Preisen zwischen 50 und 60 Dollar gerechnet werden. Ursache dafür seien neben der hohen Nachfrage auch die knappen Raffineriekapazitäten. (awp/mc/as)

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